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Intensivmediziner fordern Kontaktbeschränkungen

Deutschlands Intensivmediziner fordern von der Politik sofortige bundeseinheitliche Maßnahmen zur größtmöglichen Kontaktbeschränkung.

"Das kann – wenn notwendig – auch ein zeitlich begrenzter Lockdown sein", erklärte die Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Mittwoch. Als Grundlage hierfür müsse die epidemische Lage nationaler Tragweite als Gesetz reaktiviert werden, um bundeseinheitliche Maßnahmen schnell durchsetzen zu können.

Um die Kliniken vor dem Kollaps zu bewahren, müssten – wenn medizinisch vertretbar – umgehend alle bundesweit nicht dringend medizinisch notwendigen Eingriffe und Behandlungen verschoben werden. Das Personal müsse in die Intensiv- und Notfallbereiche umgesetzt werden.

Die Lage in der Corona-Pandemie sei noch nie so bedrohlich wie im Moment gewesen. "Schon vor Weihnachten werden wir mehr als 6000 Patienten mit Covid-19 auf den Intensivstationen behandeln müssen", teilte Divi mit. Damit werde das bisherige Allzeithoch des vergangenen Jahres "mit Sicherheit deutlich überschritten". Allein in der vergangenen Woche seien mehr als 2300 intensivpflichtige Patientinnen und Patienten neu aufgenommen worden.

Divi-Präsident Gernot Marx sagte im ZDF-"Morgenmagazin" auch mit Blick auf die bereits erforderlich gewordenen bundesweiten Verlegungen von Patientinnen und Patienten: "Wir sind hier in einer besonders bedrohlichen Situation." Es seien nicht mehr viele Betten frei. Bei den intensivmedizinisch betreuten Corona-Patienten machten die Ungeimpften "immer noch eine deutliche Mehrheit" aus. 

Die Intensivmediziner fordern, dass pro Tag "mindestens eine Million Impfungen und Booster-Impfungen" verabreicht werden. Außerdem müsse die Impfpflicht für alle Erwachsenen umgesetzt werden, "um eine sehr wahrscheinliche fünfte und sechste Welle verhindern zu können".

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hält noch bis Freitag ihren virtuellen Jahreskongress ab.

cha/bk