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Welt-Aids-Tag

„Leben mit HIV – anders als du denkst!“

Münster (SMS) Aufgrund der Corona-Pandemie war der Zugang zu HIV-Tests und Beratung in den letzten Monaten eingeschränkt. Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember erinnern das städtische Gesundheitsamt und die Aidshilfe Münster an ihre Angebote von HIV-Tests und Beratung, gerade auch zur Prävention. "Auch wenn in den letzten Monaten unsere Angebote wegen der Corona-Pandemie begrenzt waren, konnten wir doch fortlaufend HIV-Sprechstunden mit Termin anbieten", erläutert die Ärztin Christine Boldt, seit September neue Aids-Koordinatorin für die Stadt Münster.

Unter dem Motto "Leben mit HIV – anders als du denkst!" soll gerade in diesem Jahr dazu aufgerufen werden, sich (neu) mit dem Thema HIV und Aids auseinanderzusetzen. Zumal heute oft Diskriminierung und Ausgrenzung die Lebensqualität von Menschen mit HIV stärker belasten als die medizinischen Folgen der Infektion selbst, wie das von der deutschen Aidshilfe in Auftrag gegebene Forschungsprojekt "positive stimmen 2.0" zeigt.

Die meisten Aktionen und Termine rund um den Welt-Aids-Tag sind aber auch in diesem Jahr abgesagt worden. Am Mittwochabend (18 bis 19 Uhr) ist noch ein Infoabend über neue Entwicklungen in der Behandlung und Forschung zu HIV vorgesehen. Eine Anmeldung ist erforderlich unter koch@aidshilfe.org

  

Offenes Testangebot für Männer

Das Gesundheitsamt Münster bietet nach Terminvereinbarung Testungen auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen wie Lues, Tripper und Chlamydien an, deren Zahlen ansteigen. Dienstags gibt es von 13 bis 15 Uhr eine offene Sprechstunde. Ein Termin lässt sich vereinbaren unter:  AIDS-Beratung@stadt-muenster.de oder 02 51/4 92-53 31. In Kooperation bietet die Aidshilfe Münster an jedem dritten Dienstag im Monat von 19 bis 20.30 Uhr ein offenes Testangebot für Männer an, die Sex mit Männern haben.

Eine Zurückhaltung bei der Nutzung der Termine zeige sich an der Zahl der Neudiagnosen während der Corona-Pandemie, möglicherweise auch aus Angst vor einer Covid-19-Infektion. "Im Jahr 2020 gab es laut Robert-Koch-Institut einen deutlichen Rückgang der HIV-Neudiagnosen, die Zahlen ergeben den niedrigsten Stand seit 2005", sagt David Koch, Psychologe und Berater bei der Aidshilfe Münster. Auch die vermehrte Nutzung der von den Krankenkassen als Regelleistung angebotenen so genannten HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP), bei der HIV-negative Menschen vorsorglich ein Medikament einnehmen, könnte zum Rückgang der Neudiagnosen beitragen.

"Das klingt zwar erfreulich, bedeutet aber nicht unbedingt, dass sich weniger Menschen mit HIV infiziert haben. Eine Ursache könnte auch sein, dass Menschen keine Gelegenheit hatten, sich testen zu lassen", so Koch. Mit HIV könne man heute alt werden. Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung gebe es gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität.

Weitere Informationen unter: www.stadt-muenster.de/gesundheit/infektionsschutz

© Stadt Münster