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Fehmarnbelttunnel wird gebaut

Die Bauarbeiten für den Fehmarnbelttunnel auf deutscher Seite sind offiziell gestartet.

In Deutschland haben die Bauarbeiten für den Fehmarnbelttunnel am Montag offiziell begonnen. Regierungsvertreter aus Deutschland und Dänemark sowie Abgesandte der an dem Projekt beteiligten Firmen kamen bei Puttgarden auf der schleswig-holsteinischen Ostseeinsel Fehmarn zu einer "Spatenstich-Zeremonie" zusammen, wie das Bundesverkehrsministerium in Berlin. Der Fehmarnbelttunnel soll Deutschland und Dänemark enger verbinden und 2029 in Betrieb gehen.

Der milliardenschwere Bau des rund 18,5 Kilometer langen Straßen- und Schienentunnels zwischen Fehmarn sowie der dänischen Insel Lolland ist eines der größten Infrastrukturprojekte in der EU. Dänemark und Deutschland hatten das Vorhaben schon 2014 in einem Staatsvertrag vereinbart, der Tunnel wird von Dänemark gebaut und später betrieben. Auch die Arbeiten erfolgen hauptsächlich von der dänischen Seite aus. Dort werden auch die Tunnelteile hergestellt.

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums wird auf deutscher Seite derzeit die Baustelle nahe des Fährhafens von Puttgarden eingerichtet. Parallel laufen auch vor der Küste von Puttgarden erste Arbeiten für den geplanten deutschen Arbeitshafen und eine Fläche, auf der Neuland für das Bauprojekt gewonnen werden soll.

Der Hauptarbeitshafen auf der dänischen Seite ist demnach bereits seit dem Sommer in Betrieb, auch die Baugrube für den Eingang zu dem Tunnel ist dort bereits ausgehoben. An dem Arbeitshafen bei der dänischen Stadt Rödbyhavn auf Lolland entsteht auch die Fabrik für die vorgefertigten Tunnelsegmente, die später in einem Graben auf dem Meeresboden versenkt werden. 2024 soll damit begonnen werden. 

Verkehrs-Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) nannte den Tunnel bei der Zeremonie am Montag "ein wichtiges Signal für die Schiene als Verkehrsträger des 21. Jahrhunderts". Die Reisezeit per Bahn zwischen Hamburg und Kopenhagen verkürze sich damit auf nur noch zweieinhalb Stunden, erklärte er nach Ministeriumsangaben. Der Bau diene dem "Zusammenwachsen in Europa" und fördere den Austausch.

Das Projekt ist auf deutscher Seite umstritten. Erst im November vergangenen Jahres hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig den Weg dafür frei gemacht, indem es Klagen von Fährunternehmen sowie Umweltschutzverbänden abwies. Dabei konzentriert sich die Bundesrepublik vor allem auf den Ausbau der Verkehrsanbindungen des neuen Tunnels an das vorhandene Straßen- und Schienennetz. Auch das zieht größere Folgeprojekte nach sich. So ist der Bau einer neuen Brücke zwischen der Insel Fehmarn und dem Festland erforderlich.

bro/jm