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WTO verschiebt Ministerkonferenz

Angesichts der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron hat die Welthandelsorganisation (WTO) ihre erste große Ministerkonferenz seit vier Jahren kurzfristig verschoben.

"Diese Empfehlung war nicht einfach", sagte WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala am Freitag in Genf. "Aber als Generaldirektorin haben für mich die Gesundheit und die Sicherheit aller Teilnehmer Priorität."

Die Reisebeschränkungen hätten es vielen Ministern unmöglich gemacht, nach Genf zu kommen, sagte Okonjo-Iweala. Eine gleichberechtigte Teilnahme an der 12. WTO-Ministerkonferenz wäre somit nicht möglich gewesen. 

Die Entscheidung zur Verschiebung der viertägigen Konferenz wurde von allen 164 WTO-Mitgliedstaaten unterstützt. Nach Angaben des WTO-Generalratsvorsitzenden Dacio Castillo soll die Konferenz nachgeholt werden, "sobald es die Bedingungen erlauben".

Die Ministerkonferenz sollte der Weltorganisation neuen Schwung verleihen, etwa durch Fortschritte im Streit um Fischereisubventionen oder bei der Frage der Aussetzung von Patenten von Corona-Impfstoffen.

Normalerweise findet die Konferenz alle zwei Jahre statt. Mehr als hundert Minister und ihre Delegationen, also rund 4000 Teilnehmer, waren in Genf erwartet worden. Bereits im vergangenen Jahr war die für Juni in Kasachstan geplante Konferenz verschoben worden.

Die neue Corona-Virusvariante Omikron, die vor kurzem erstmals in Südafrika entdeckt wurde, könnte wegen ungewöhnlich vieler Mutationen noch ansteckender sein als die derzeit grassierende Delta-Variante und die existierenden Impfstoffe weniger wirksam machen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 als "besorgniserregend" ein.

Zahlreiche Länder, darunter auch Deutschland und weitere Mitgliedstaaten der EU, haben bereits den Flugverkehr mit Südafrika und weiteren Ländern der Region eingestellt. Allerdings meldete mit Belgien am Freitag bereits das erste EU-Land, dass eine Infektion mit Omikron bei einem Reisenden aus Afrika festgestellt worden sei. Auch in Botsuana, Hongkong und Israel wurden Fälle gemeldet.

ju