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Ruhani sichert Selenskyj Bestrafung zu

Das Telefongespräch sei "auf Initiative der iranischen Seite" zustande gekommen, erklärte Selenskyjs Pressestelle


Irans Präsident Hassan Ruhani hat seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj nach Angaben aus Kiew versprochen, die Verantwortlichen für den versehentlichen Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs zur Rechenschaft zu ziehen. In einem Telefongespräch mit Selenskyj am Samstag habe Ruhani zugesichert, alle Beteiligten "vor Gericht zu stellen", erklärte die Regierung in Kiew. Selenskyj hatte zuvor eine Bestrafung der Verantwortlichen und Entschädigungszahlungen vom Iran gefordert.

Das Telefongespräch sei "auf Initiative der iranischen Seite" zustande gekommen, erklärte Selenskyjs Pressestelle. Ruhani habe darin in vollem Umfang eingeräumt, dass die "Tragödie" auf Fehler des iranischen Militärs zurückzuführen sei und sich entschuldigt. Selenskyj habe darum gebeten, die sterblichen Überreste der elf ukrainischen Opfer bis zum 19. Januar in die Ukraine zu bringen. Er habe zudem angekündigt, dass das ukrainische Außenministerium eine diplomatische Note zu der Entschädigungsfrage an Teheran übermitteln werden.

Der Iran hatte am Samstag nach tagelangem Leugnen den versehentlichen Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeugs mit 176 Menschen an Bord eingeräumt. Nach Angaben aus Teheran wurde die Maschine irrtümlich für ein feindliches Objekt gehalten und mit einer Rakete abgeschossen. Bei den Opfern handelte es sich vor allem um iranischstämmige Kanadier, Afghanen, Briten, Schweden und Ukrainer. 

Der Abschuss der ukrainischen Maschine erfolgte am Mittwochmorgen inmitten heftiger Spannungen zwischen den USA und dem Iran. Die US-Armee hatte zuvor den iranischen Top-General Kassem Soleimani mit einer Drohne im Irak getötet. Der Iran antwortete darauf in der Nacht zum Mittwoch mit Raketenangriffen auf zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak. Kurz darauf stürzte in der Nähe von Teheran die ukrainische Passagiermaschine ab.

mid

© Agence France-Presse