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Anschlag in den USA

Ein Auto rast in den USA in einen Weihnachtsumzug und tötet mehrere Menschen.

Im US-Bundesstaat Wisconsin ist ein Auto in eine Weihnachtsparade gerast und hat mehrere Menschen getötet. Die Polizei sprach nach dem Vorfall in Waukesha im Großraum Milwaukee am Sonntag von "einigen Todesopfern", ohne dies zunächst zu präzisieren. Nach Angaben der Feuerwehr wurden mehr als 20 Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert, darunter zwölf Kinder. Es gab eine Festnahme.

"Die Weihnachtsparade von Waukesha fand gerade statt, als ein roter SUV die Absperrungen durchbrochen hat", sagte der örtliche Polizeichef Dan Thompson. "Das Fahrzeug hat mehr als 20 Menschen getroffen. Einige von ihnen waren Kinder, und es gab einige Todesopfer." Thompson nannte zunächst keine genaue Opferzahl und begründete dies damit, dass zunächst die Angehörigen unterrichtet werden müssten.

Den Behörden zufolge schoss ein Polizist während des Vorfalls auf das Auto, um es zu stoppen. Polizeichef Thompson sagte, eine "Person von Interesse" befinde sich in Polizeigewahrsam. Es gebe keine weitere Gefahr. Die genauen Hintergründe waren zunächst unklar, die Ermittlungen unter Beteiligung der Bundespolizei FBI laufen. Für Montag wurde eine weitere Presseunterrichtung angekündigt.

Nach Informationen der Zeitung "Milwaukee Journal Sentinel" zeigen Kamera-Aufzeichnungen, dass der SUV direkt hinter einer Schülerband in die Parade hineinraste. Der Augenzeuge Angelito Tenorio sagte der Zeitung, das Auto sei mit "vollem Tempo" über die Straße gerast, auf der die Parade stattfand. "Dann haben wir einen lauten Knall gehört und ohrenbetäubende Schreie von Menschen, die von dem Fahrzeug getroffen wurden."

"Ich habe nur Schreie gehört, und dann, wie Menschen die Namen ihrer Kinder geschrien haben", sagte die Augenzeugin Angela O'Boyle dem Nachrichtensender CNN.

Der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, sagte, er und seine Frau würden "heute für Waukesha und alle Kinder, Familien und Gemeindemitglieder beten, die von dieser sinnlosen Tat betroffen sind". Die Schulen in Waukesha bleiben am Montag geschlossen.

US-Präsident Joe Biden wurde über den Vorfall unterrichtet, wie ein Vertreter des Weißen Hauses sagte. "Das Weiße Haus verfolgt die Lage in Waukesha genau. Unser Mitgefühl gilt all jenen, die von diesem furchtbaren Vorfall betroffen sind." Demnach bot die Regierung den örtlichen Behörden jede notwendige Unterstützung an. 

Waukesha liegt westlich der Großstadt Milwaukee im Norden der USA - und rund eine Autostunde von der Stadt Kenosha entfernt, wo am Freitag der 18-jährige Kyle Rittenhouse nach tödlichen Schüssen auf Anti-Rassismus-Demonstranten im August 2020 von allen Anklagepunkten freigesprochen worden war. Der damals 17-Jährige hatte bei den Protesten mit einem halbautomatischen Gewehr zwei Menschen erschossen und einen dritten verletzt.

Er plädierte vor Gericht auf Selbstverteidigung, weil er von den Männern angegriffen worden sei. Rittenhouse hatte sich bewaffneten Männern angeschlossen, die nach eigenen Angaben Geschäfte vor Plünderern schützten wollten. In Kenosha war es zu Protesten und Ausschreitungen gekommen, nachdem ein weißer Polizist einen Afroamerikaner mit mehreren Schüssen in den Rücken schwer verletzt hatte. 

fs/dja