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Bulgarischer Präsident wiedergewählt

Der reformorientierte Amtsinhaber Rumen Radew halt laut Prognosen die Präsidentschaftswahl in Bulgarien gewonnen und kann seine Anti-Korruptionspolitik fortsetzen.

Den Prognosen der Umfrageinstitute zufolge erhielt Radew in der Stichwahl am Sonntag rund 66 Prozent der Stimmen. Der 58-Jährige hatte den Kampf gegen die Korruption zum Mittelpunkt seiner ersten Amtszeit gemacht und damit das weitgehend repräsentative Präsidentenamt in Bulgarien in besonderer Weise geprägt.

Die Bulgaren hätten "für den Wandel, für einen Bruch mit der Korruption, mit Plünderung und Rechtlosigkeit, für eine Vertreibung der Mafia von der Macht" gestimmt, sagte Radew am Sonntagabend: "Bulgarien kommt aus der Sackgasse." Sein Gegenkandidat, der von der konservativen Gerb-Partei von Ex-Regierungschef Bojko Borissow unterstützte Anastas Gerdschikow, kam den Prognosen zufolge auf 32 Prozent und räumte seine Niederlage ein. Gleichzeitig verkündete er, "der gesamte Staatsapparat" habe Radew unterstützt.

Radews Wiederwahl könnte aus Sicht von Beobachtern eine Phase der Stabilität in Bulgarien einleiten - insbesondere nach dem überraschenden Wahlsieg einer neu gegründeten Anti-Korruptionspartei bei der Parlamentswahl am vergangenen Wochenende. Während der Amtszeit des konservativen Regierungschefs Borissow galt Radew als dessen erbitterter Gegner. 

Bei der Stimmabgabe am Sonntag sagte Radew, er wolle weiter für den Wandel des Landes kämpfen: "Lasst uns das Schicksal in die eigenen Hände nehmen und unsere Zukunft nicht von anderen untergraben." 

Radews Wiederwahl ist eine gute Nachricht für die Anti-Korruptionspartei "Wir setzen den Wandel fort", die vor einer Woche die Parlamentswahl überraschend gewonnen hatte. "Von der Wahl des Präsidenten hängt die gesamte Entwicklung Bulgariens ab", sagte deren Mitgründer Kiril Petkow am Sonntag bei der Stimmabgabe.

Bulgarien leidet derzeit unter einer massiven Corona-Welle. Nur knapp über 23 Prozent der 6,9 Millionen Bulgaren sind vollständig geimpft, dies ist die niedrigste Impfrate in der EU.

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