Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Russland wird die Gefährdung der ISS vorgeworfen

Die USA haben Russland vorgeworfen, mit einem Anti-Satelliten-Raketentest die Internationale Raumstation ISS in Gefahr gebracht zu haben.

Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, sagte am Montag, Russland habe bei dem Test einen eigenen Satelliten zerstört und dadurch "mehr als 1500 nachverfolgbare Weltraumtrümmer" geschaffen. Entstanden seien außerdem "hunderttausende" kleinere Fragmente.

"Dieser Test wird das Risiko für Astronauten und Kosmonauten auf der Internationalen Weltraumstation sowie für andere bemannte Raumfahrtaktivitäten bedeutend erhöhen", sagte Price. Er warf Russland ein "gefährliches und verantwortungsloses" Vorgehen vor.

Die sieben Astronauten an Bord der ISS - unter ihnen der Deutsche Matthias Maurer - hatten sich Berichten zufolge zuvor wegen Weltraumschrotts vorübergehend in zwei an die Raumstation angedockte Raumfähren zurückgezogen. Die Raumkapseln vom Typ SpaceX Crew Dragon und Sojus können im Notfall zur Evakuierung genutzt werden.

In der Folge wurden Vermutungen laut, der Weltraumschrott könnte durch den Test einer russischen Anti-Satelliten-Rakete entstanden sein. Das auf Daten über Satelliten spezialisierte Unternehmen Seradata erklärte, bei einem solchen Test sei ein alter sowjetischer Satellit namens Cosmos 1408 zerstört worden. Dessen Trümmer könnten jetzt die ISS bedroht haben. Auch der Harvard-Astronom Jonathan McDowell hielt diese Erklärung für möglich.

Das Weltraumkommando der US-Streitkräfte erklärte am Montag zunächst lediglich, es wisse von einem "Trümmer-erzeugenden Ereignis im Weltraum". "Wir arbeiten aktiv daran, das Trümmerfeld zu charakterisieren."

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos erklärte derweil, das Trümmerfeld habe sich wieder von der ISS entfernt. "Die Station befindet sich in der grünen Zone."

fs/dja