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Richtige Entscheidungen im Ernstfall

Den Ernstfall unter erschwerten Bedingungen trainieren – für die Feuerwehr Münster ist genau dies einer von mehreren Schlüsseln zum Erfolg.

Deshalb gibt es nun für jeden Löschzug in Münster einen Übungssatz "Menschenrettung", bestehend aus einer Nebelmaschine und einer lebensgroßen (wie auch ähnlich schweren) Übungspuppe. Dabei handelt es sich um Utensilien, die bei kleinen Übungen am Standort der Löschzüge wie auch bei zentralen Großübungen zum Einsatz kommen können.

"Aufgrund der schwierigen pandemischen Lage sind viele Übungsdienste abgesagt worden, die praktische Handhabung von Geräten und Fahrzeugen war da kaum möglich. Doch gerade die Praxis ist für unsere Kameradinnen und Kameraden essentiell wie Ansporn zugleich", sagt Gottfried Wingler-Scholz, Leiter der Feuerwehr Münster. "Deshalb haben wir uns als Leitungsrunde in Kooperation mit Vertretungen der Freiwilligen Feuerwehr zu einer solchen Investition entschieden."

Rettung im Nebel

Mit dieser Ausstattung werden alle Standorte der Freiwilligen Feuerwehr befähigt, "unkompliziert Übungen vorzubereiten und mit dem notwendigen Realitätsanspruch durchzuführen", wie es heißt.

Bedeutet: Räumlichkeiten können in Eigenregie ähnlich eines Brandszenarios stark vernebelt, die Puppen in schwer zugänglichen Bereichen abgelegt werden. Übungstrupps dringen dann entsprechend der Einsatzvorgaben in die jeweiligen Bereiche vor, sichern diese und "retten" die menschenähnliche Puppe. Die Übungseinsätze können so bewertet und für den Ernstfall optimiert werden.

"Durch die Bereitstellung dieser Übungsmaterialien erhoffen wir uns, langfristig eine solide Basis für realistische Übungsdarstellungen zu schaffen", sagt Wingler-Scholz.

Austausch mit Nachbarlöschzügen


Und auch wenn die freiwilligen Einsatzkräfte keine zusätzliche Motivation zur Ausübung dieses so wichtigen Ehrenamtes benötigen, so handelt es sich doch um eine wertschätzende Unterstützung ihrer Arbeit und einen Gewinn für alle Seiten. Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: "Durch den Austausch mit Nachbarlöschzügen wird es so möglich sein, größere Szenarien mit mehreren Verletzten beziehungsweise mehreren Einsatzschwerpunkten darzustellen und die eigene Handlungssicherheit zu erhöhen – spätestens dann, wenn die pandemische Lage einen solchen Rahmen wieder zulässt", so der Leitende Branddirektor.

Die Übungssätze werden in den kommenden Tagen an die einzelnen Löschzüge mit einer Kurzeinweisung übergeben.  

 

Foto: Übungssätze aus Nebelmaschinen und menschenähnlichen Puppen werden in den kommenden Tagen an die Löschzüge übergeben.

©Stadt Münster