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Bundesregierung sagt Hilfen zu

Die Bundesregierung sagt in Glasgow weitere Hilfen zur Anpassung an den Klimawandel zu.

Die Bundesregierung hat bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow eine Erhöhung ihrer Hilfen für ärmere Länder bei der  Anpassung an die Folgen des Klimawandels angekündigt. Das Bundesumweltministerium werde seine Unterstützung für den internationalen Anpassungsfonds um 50 Millionen Euro aufstocken, sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth am Montag in der schottischen Stadt. Damit steige Deutschlands Beitrag zu dem Fonds auf 440 Millionen Euro.

Der Klimawandel sei "eine solche Realität geworden, dass Klimaanpassungsmaßnahmen unabdingbar sind", hob Flasbarth hervor. "Wenn einem das Wasser bis an den Füßen steht, wenn man Ernteverluste zu beklagen hat, wenn es Stürme gibt und Dürren, dann muss man dringlichst vor diesen Auswirkungen geschützt werden". Daher sei "über die Jahre das Thema Anpassung immer wichtiger geworden".

Der Chef des Anpassungsfonds, Mikko Ollikainen, lobte Deutschland als "den größten und einen der beständigsten Unterstützer" des Fonds. Als Beispiele für die Verwendung der Mittel nannte Ollikainen den Bau von Dämmen und die Instandsetzung von Kanälen im Senegal zum Schutz vor Hochwasser infolge des Klimawandels oder Bewässerungsprojekte in Costa Rica zum Schutz vor hitzebedingten Ernteausfällen.

Der für Klimaschutz zuständige Abteilungsleiter im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), Jürgen Zattler, kündigte an, sein Ministerium werde seinerseits am Dienstag eine Zusage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über 100 Millionen Euro zusätzlich für Anpassungshilfen mit einer formellen Zusage umsetzen. Das Geld fließe in einen Fonds für die Anpassung der am wenigsten entwickelten Länder an den Klimawandel, den sogenannten NDCF. 

Deutschland sei damit der größte Geber dieses Fonds, hob Zattler hervor. Es werde insgesamt eine halbe Milliarde Dollar zum NDCF beitragen. Dabei handelt es sich um einen anderen Fonds als jenen, in den die angekündigten Gelder des Bundesumweltministeriums einfließen. 

Zu der umstrittenen Frage von Hilfen für ärmere Länder für die Bewältigung bereits entstandener Klimaschäden, die am Montag einen Schwerpunkt der Weltklimakonferenz bildete, sagte Zattler, dies sei "ein sehr sehr schwieriges Thema". So sei die Fragen, was als klimabedingte Schäden und Verluste gelte, "nicht so leicht eingrenzbar". 

Das BMZ habe daher zunächst die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit einer Studie dazu beauftragt. Die Industrieländer seien "gut beraten", sich in Glasgow "zumindest offen für eine ernsthafte Diskussion" über Hilfen zur Bewältigung von Klimaschäden zu zeigen, sagte Zattler.

yb/dja