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Gerechtere Impfstoff-Verteilung gefordert

Der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe in der Welt angemahnt.

"Während wir hierzulande fast verzweifelt dafür werben, dass mehr Menschen sich impfen lassen, weil das die einzig wirklich wirksame Möglichkeit ist, die Pandemie zu bekämpfen, hat ein großer Teil der Menschheit noch immer gar nicht die Möglichkeit dazu", sagte Bedford-Strohm am Sonntag zum Auftakt der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Die Impfrate in Afrika liege noch immer erst knapp über fünf Prozent. Zu den Gründen gehörten die Skepsis gegenüber dem Impfstoff und Fehlinformationen über seine Wirksamkeit ebenso dazu, wie schlechte Regierungsführung und mangelnde Verteilungskapazitäten. "Der wichtigste Grund bleibt aber der Mangel an Impfstoff", sagte der bayerische Landesbischof.

Um Afrika und andere ärmere Weltregionen mit dem Impfstoff zu versorgen, müsse genug Geld zur Verfügung gestellt werden, damit Produktion und Verteilung gesichert werden könnten. "Das Ziel des Schutzes aller Menschen weltweit verlangt nochmals größte Anstrengungen aller, insbesondere auch das Teilen des Wissens und des Know-hows der Impfstoff-Unternehmen", sagte Bedford-Strohm.

Die mehrtägigen Beratungen der Synode, die bis Mittwoch dauern soll, starteten am Sonntag mit einem vom ZDF übertragenen Gottesdienst aus dem Bremer Dom. Wegen der aktuellen Coronalage findet die Synode auf Beschluss der EKD kurzfristig digital statt. Am Mittwoch steht die Wahl eines neuen EKD-Ratsvorsitzenden an. Bedford-Strohm stellt sich nicht erneut zur Wahl.

"Es ist am Ende meiner Zeit als Ratsvorsitzender eine große Dankbarkeit, die mich erfüllt und mit der ich dieses Amt nun gerne in andere Hände lege", sagte er am Samstag. Er wolle sich nun in den kommenden zwei Jahren auf seine Aufgabe als Landesbischof konzentrieren.

hex/cne