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Sexismus in der Politik

Laut einer Studie haben vier von zehn Politikerinnen mit Sexismus Erfahrungen gemacht.

Vier von zehn Politikerinnen in Deutschland klagen über Sexismus-Erfahrungen im Alltag. Das geht aus einer Studie des Instituts Allensbach für die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF Berlin) hervor, über die das ARD-"Mittagsmagazin" berichtete. Besonders stark betroffen seien jüngere Frauen.

40 Prozent der befragten Politikerinnen gaben demnach an, schon einmal sexuelle Belästigung erlebt zu haben. Bei den unter 45-Jährigen seien es sogar 60 Prozent. Betroffen seien Frauen quer durch das Parteienspektrum. Für die Untersuchung, die dem ARD-"Mittagsmagazin" nach eigenen Angaben exklusiv vorlag, befragte das Institut Allensbach demnach mehr als 800 Amts- oder Mandatsträgerinnen aus Bund, Ländern und Kommunen.

Zu sexueller Belästigung zählten die Autorinnen der Studie unangemessene Berührungen, aber auch sexistische Bemerkungen. "Parteiübergreifend wird von unangemessenen, anzüglichen Bemerkungen über Aussehen, Figur oder Kleidung berichtet", hieß es. Sexuelle Belästigung und sexistische Sprüche kämen dabei auf allen politischen Ebenen vor. Gefordert wurde daher ein Kulturwandel in der Politik.

Dieser wird der Studie zufolge vor allem dadurch erschwert, dass Frauen in politischen Ämtern weiterhin unterrepräsentiert seien. Dies gelte besonders auf kommunaler Ebene. Nicht einmal ein Drittel der Stadt- und Gemeinderäte seien Frauen, 90 Prozent der Spitzenpositionen in den Städten und Kommunen würden von Männern eingenommen.

Die frühere FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg sagte der ARD, das Thema Sexismus begleite sie durch ihre gesamte politische Karriere bis hin zum FDP-Bundesvorstand. "Es ist schon so, dass gerne Frauen auch aufgrund von Äußerlichkeiten unterstellt wird, irgendwie weniger ernsthaft oder kompetent zu sein", kritisierte Teuteberg.

bk/ilo