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Kinder-Impfungen angelaufen

Die Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige sind in den USA angelaufen.

In den USA starten die Corona-Impfungen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren: Nachdem die Gesundheitsbehörde CDC am Dienstagabend (Ortszeit) eine Impfempfehlung für diese Altersgruppe mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer ausgesprochen hatte, wurden noch am selben Abend die ersten jüngeren Kinder geimpft. Präsident Joe Biden sprach von einem "Wendepunkt" im Kampf gegen die Pandemie.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte dem Impfstoff Ende vergangener Woche eine Notfallzulassung für diese Altersgruppe erteilt. Die Regierung begann daraufhin bereits, weitere Impfstoffdosen ins ganze Land auszuliefern. Mit der CDC-Impfempfehlung können ab sofort Kinder ab fünf Jahren ihre Spritze erhalten, in vollem Umfang anlaufen soll die Impfkampagne nach Regierungsangaben dann in der kommenden Woche.

Die Impfempfehlung bedeute für viele Eltern "das Ende von Monaten der Sorge um ihre Kinder", erklärte Biden. Gleichzeitig verringere die Impfung die Weiterverbreitung des Coronavirus durch Kinder in anderen Altersgruppen. "Das ist ein wichtiger Schritt in unserem Kampf für einen Sieg gegen das Virus."

Im Krankenhaus von Hartford im Bundesstaat Connecticut wurden bereits am Dienstagabend die ersten Corona-Impfspritzen an unter Zwölfjährige verabreicht. "Ich könnte weinen", sagte die Mutter Liz Cronin der Nachrichtenagentur AFP. "Wir haben alle so lange darauf gewartet, dass unsere Kinder endlich so etwas wie ein Gefühl von Normalität zurückbekommen."

Der sechsjährige Kareem Omar berichtete nach seiner Impfung, diese tue "nicht wirklich weh" und zeigte sich patriotisch: "Tut das für das Wohl von Amerika. Denn das hilft Amerika und der Welt, und damit ist das Leben für alle auf der Erde besser", verkündete er an seine Altersgenossen gerichtet.

Die US-Regierung hatte bei Biontech und Pfizer bereits weitere 50 Millionen Impfdosen für Kinder bestellt. Bislang verabreicht nur eine Handvoll Länder, darunter China, Chile, Kuba und die Vereinigten Arabischen Emirate, Corona-Impfstoffe an jüngere Kinder.

Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA insgesamt 1,9 Millionen Corona-Infektionen bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren registriert und mehr als 8300 Kinder in dieser Altersgruppe wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert. Es gab demnach mehr als einhundert Todesfälle. Zudem gab es mehr als 2300 Fälle des Multisystem-Entzündungssyndroms bei Kindern (MIS-C), einer seltenen, aber sehr ernsten Corona-Nachwirkung.

Die Gesundheitsbehörden sollen bei Kindern weiterhin auf mögliche ernste Nebenwirkungen des Impfstoffs wie Herzmuskelentzündung achten. Die klinischen Studien waren bisher zu klein, um diese Risiken verlässlich zu beschreiben. Es wird aber davon ausgegangen, dass derartige Nebenwirkungen äußerst selten sind. Das Coronavirus selbst verursacht je nach Übertragungsrate vermutlich deutlich mehr Herzmuskelentzündungen.

Der Biontech/Pfizer-Impfstoff hat in den USA bereits eine Notfallzulassung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren und eine vollständige Zulassung für Menschen ab 16 Jahren. Die Unternehmen haben auch in der EU eine Zulassung ihres Impfstoffes für Fünf- bis Elfjährige beantragt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) könnte bis Weihnachten darüber entscheiden.

Das Biontech-Vakzin wird an Fünf- bis Elfjährige in zwei Impfungen mit einer Dosierung von jeweils zehn Mikrogramm verabreicht, das ist ein Drittel der bei Erwachsenen üblichen Dosierung. Laut Pfizer beträgt der Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung durch die Impfung bei dieser Altersgruppe 90,7 Prozent.

gt/bfi