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Windkraftausbau kommt voran

Der Ausbau der Windkraft an Land kommt in Deutschland voran:

Nach aktuellen Daten der Fachagentur Windenergie an Land wurden in diesem Jahr bis Ende September 345 neue Anlagen in Betrieb genommen, die zusammen eine Leistung von rund 1,37 Gigawatt hatten. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ergibt sich bezüglich der Leistung ein deutliches Plus von über 56 Prozent. Die Zahl der neuen Anlagen betrug damals 269.

Zugleich wurden in den ersten drei Quartalen dieses Jahres dem Verband zufolge Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 172 Megawatt stillgelegt. Die Veränderung ist je nach Bundesland sehr verschieden, wie die am Montag aktualisierten Zahlen zeigen: Während in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg, aber auch im Saarland keine neue Anlage in Betrieb ging, waren es im Spitzenreiterland Brandenburg 76 und in den großen Flächenländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen 71 beziehungsweise 50 neue Anlagen.

Auch die Zahl der neu genehmigten Anlagen, die aber noch nicht in Betrieb sind, stieg an. So wurden von Januar bis September 636 neue Windenergieanlagen genehmigt, davon allein 153 in Schleswig-Holstein, 124 in Nordrhein-Westfalen und 115 in Niedersachsen. Sie haben zusammen eine angestrebte Leistung von 2,9 Gigawatt. Im Vergleichszeitraum 2020 waren 485 neue  Anlagen mit einer Leistung von gut zwei Gigawatt neu genehmigt.

Erst kürzlich hatte die Fachagentur Windenergie an Land eine Umfrage veröffentlicht, wonach die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz von Windenergieprojekten hoch ist: Demnach sind 78 Prozent der Menschen mit den Anlagen in ihrer Wohnumgebung einverstanden, 74 Prozent hätten keine großen Bedenken, falls in ihrer Wohnumgebung Windenergieanlagen errichtet würden. Außerdem wünscht sich demnach eine Mehrheit von 61 Prozent, dass sich die Bundesregierung künftig stärker für den Ausbau der Onshore-Windenergie einsetzt als bisher.

Mehr Windenergie gilt als entscheidend beim Ausbau der Erneuerbaren und letztlich im Kampf gegen den Klimawandel. Die Branche beklagt allerdings immer wieder hohe bürokratische Hürden und lange Genehmigungsverfahren. Nötig ist den Experten zufolge zudem ein Mengenziel.

Die derzeit über eine Ampel-Koalition verhandelnden Parteien SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Sondierungspapier festgeschrieben, dass für die Windkraft an Land zwei Prozent der Landesflächen ausgewiesen werden sollen. Demnach sollen auch die Kapazitäten für Windenergie auf See "erheblich" gesteigert werden.

hcy/ilo