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+++"Vikram" bereit für Aufsetzen nahe Mond-Südpol+++50 Jahre Partnerschaft Münster - Monastir+++

Nach Brand in Emsdetten: Löschwasser-Entsorgung dauert drei Wochen



Münster/Emsdetten. Nach dem Großbrand bei einem Entsorgungsbetrieb ins Emsdetten hat in dieser Woche die Entsorgung des Löschwassers begonnen, das zur Zeit in der alten Emsdettener Kläranlage zwischengelagert wird. Das Wasser wird nun zu zwei chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen in Ganderkesee und Iserlohn gebracht. Die Entsorgung wird wegen der Dauer der Befüllung der Tankwagen und wegen des Transportweges etwa drei Wochen dauern.

 

Nach einer Laboruntersuchung wurde das Löschwasser als ungefährlicher flüssiger Abfall eingestuft. Bereits vor Bekanntgabe der Analyseergebnisse hatte die Stadt Emsdetten entschieden, das Löschwasser aus grundsätzlichen Erwägungen nicht in der kommunalen Kläranlage zu behandeln, um jede potentiell denkbare Belastung des landwirtschaftlich genutzten Klärschlamms auszuschließen.

 

Gefunden wurden in Stichproben-Untersuchungen des Löschwassers geringe Mengen Schwermetalle und Kohlenwasserstoffe. Nachgewiesen wurden auch geringe Mengen Polycyclische Kohlenwasserstoffe (PAK), leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe (LHKW) und Phenole. Weiter wurden Cyanide und geringe Mengen PFT gefunden. Das Löschwasser verhält sich damit relativ giftig für Organismen (dies können auch Bakterien sein) in aquatischen Systemen. Durch den gewählten Entsorgungsweg als Abfall statt als Abwasser ist eine Gefährdung von Mensch und Umwelt auszuschließen.



Quelle: Bezirksregierung Münster



Premiere: Indiens Landesonde "Vikram" bereit für Aufsetzen nahe Mond-Südpol

Heute Abend wird Indien Raumfahrtgeschichte schreiben: Zwischen 21.30 Uhr und 22.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit soll die anderthalb Tonnen schwere Landesonde Vikram auf dem Mond aufsetzen. Die Landestelle befindet sich im Süden der von der Erde sichtbaren Hemisphäre des Mondes auf einer Ebene zwischen den Kratern Manzinus C und Simpelius, in einer Entfernung von nur 500 Kilometern vom Südpol. Aus technischer Sicht ist die Landung in der Nähe des Mond-Südpols besonders anspruchsvoll. Die Indische Weltraumorganisation ISRO überträgt die Landung live aus ihrem Kontrollzentrum im südindischen Bengaluru. Indien wäre bei einer erfolgreichen Landung die vierte Nation, der eine kontrollierte Mondlandung gelänge.

"Die indische Mission Chandrayaan-2 mit Orbiter, Landemodul und einem Mondrover ist hochkomplex und bereits mit dem Erreichen der Mondumlaufbahn ein großartiger Erfolg, zu dem wir unseren indischen Kollegen nur gratulieren können", betont Professor Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -technologie. "Schon Chandrayaan-1 war eine gelungene Demonstration der technischen und wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit des ehrgeizigen und anspruchsvollen indischen Raumfahrtprogramms. Insgesamt kommen 13 Experimente zum Einsatz, das sind hervorragende Aussichten für die Mondforschung".

Rover "Weisheit" soll die Umgebung einen Mond-Tag lang erforschen

Schon wenige Stunden nach der Landung, zwischen 5.30 Uhr und 6.30 Uhr MESZ, wird ein kleines, 27 Kilogramm schweres Mondfahrzeug mit dem Namen Pragyan (Sanskrit für "Weisheit") von Vikram auf die Mondoberfläche rollen und mit der wissenschaftlichen Erkundung der Landestellenumgebung beginnen. Pragyan soll einen Mond-Tag, also etwa zwei Wochen, aktiv sein; an der Landestelle ging bei aktuell zunehmendem Mond heute die Sonne auf. Vikram ist nach dem "Vater" des indischen Weltraumprogramms, Vikram Sarabhai (1919-1971) benannt, Chandrayaan bedeutet Mondfahrzeug.

Der sechsrädrige Rover soll sich bis zu 500 Meter vom Landeplatz auf dem Mond entfernen. Neben Kameras befinden sich auf der stationären Landesonde Vikram ein Experiment zur Aufzeichnung von Mondbeben, eine Sonde zur Messung der Mond-Ionosphäre und ein Radiometer zur Bestimmung der thermischen Leitfähigkeit und des Tiefengradienten. Als passives Experiment führt Vikram einen Laser-Retroreflektor mit, der von der Erde mit Laserstrahlen angepeilt werden kann. Aus der Laufzeit der Laserpulse lassen sich die um etwa dreieinhalb Zentimeter pro Jahr zunehmende Entfernung des Mondes von der Erde sowie seine Rotations- und Taumeleigenschaften besser bestimmen - ein Experiment, das bereits in der Apollo-Ära sehr erfolgreich durchgeführt wurde. Auf dem Rover Pragyan befindet sich ein Alphateilchen-/Röntgenspektrometer zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der Landestelle und ein Spektroskop zur Messung der Elementhäufigkeiten.

Ein "gewaltiger Sprung" für die indische Raumfahrt

Bei einer erfolgreichen Landung wäre Indien nach der ehemaligen UdSSR, den USA  und China das vierte Land, dem eine kontrollierte, weiche Landung auf dem Mond gelänge. Zuletzt setzte am 2. Januar 2019 die chinesische Mondsonde Chang'e-4 auf der erdabgewandten Seite des Mondes auf und erkundet dort mit dem kleinen robotischen Fahrzeug Yutu ("Jadehase") den Krater Von Kármán. Ein Versuch Israels mit der Raumsonde Beresheet scheiterte kurz vor der Landung im April 2019.

Der an der Mission beteiligte indische Wissenschaftler Dr. Rishitosh K. Sinha bezeichnete die Landung von Vikram in Anlehnung an Neil Armstrongs vor 50 Jahren auf dem Mond ausgesprochenen Satz als einen "gewaltigen Sprung für die Indische Weltraumorganisation". Chandrayaan-2 ist nach dem ersten indischen Mondorbiter Chandrayaan-1 (2008-2009) die zweite indische Mondmission. Chandrayaan-2 startete am 22. Juli vom Satish Dawan-Weltraumzentrum bei Sriharikota im Südosten des indischen Subkontinents. Der Transfer zum Mond erfolgte aus einer hochelliptischen Erdumlaufbahn. Vier Wochen später, am 20. August 2019, wurde Chandrayaan-2 von der Schwerkraft des Mondes "eingefangen" und in einen wiederum hochelliptischen Mondorbit gelenkt, dessen mondfernster Punkt in der Folgezeit abgesenkt wurde. Am 2. September wurde die Landesonde von Chandrayaan-2 abgetrennt und absolvierte erfolgreich zwei Steuermanöver, die das Modul in einen elliptischen Orbit von 101 Kilometern mal 35 Kilometern über der Mondoberfläche lenkten. Alle Systeme arbeiten laut ISRO wie vorgesehen.

DLR-Planetengeodäsie berechnete Topographie der Landestelle

Die Forschergruppe von Prof. Jürgen Oberst am DLR-Institut für Planetenforschung und der Technischen Universität Berlin hat die voraussichtliche Landestelle von Vikram auf Bildern der Kamera LROC NAC (Narrow Angle Camera) auf dem Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) der NASA genau betrachtet und anhand der Bilder ein hochgenaues Digitales Geländemodell (DGM) mit einer Bodenpixelgröße von 1,5 Metern berechnet. Das DGM zeigt die Topographie in einer 15 Kilometern mal 8 Kilometern großen "Landeellipse", dem voraussichtlichen Landegebiet bei 71 Grad südlicher Breite und 23 Grad östlicher Länge. Die "Berliner Planetengeodäsie" an DLR und TU Berlin genießt international große Anerkennung und ist unter anderem spezialisiert auf die Berechnung topographischer 3D-Modelle und Karten von Landestellen auf Mond und Mars.



Quelle: Deutsches Institut für Luft- und Raumfahrt

50 Jahre Partnerschaft Münster - Monastir
Am 13. September Feier im Erbdrostenhof / Klimapartnerschaft gewinnt Konturen

Münster (SMS) Zum 50jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Monastir kommt auf Einladung von Oberbürgermeister Markus Lewe vom 10. bis 14. September eine vierköpfige Delegation nach Münster. Die Jubiläums-Feierstunde ist am Freitag, 13. September, um 18 Uhr im Erbdrostenhof. Alle, die sich für die Städtepartnerschaft engagieren oder sich sonst mit Monastir verbunden fühlen, sind eingeladen. Die Besucher erfahren Interessantes und Neues über Monastir und lernen Aktive aus der Städtepartnerschaft kennen. Anmeldung bis 11. September erbeten beim Amt für Bürger- und Ratsservice (02 51/4 92-33 29, kosmeier@stadt-muenster.de).

Auf dem Programm des Jubiläumsbesuchs steht unter anderem ein Fachaustausch im Rahmen der Kommunalen Klimapartnerschaft, vor allem in dem Bereich Abfallwirtschaft. Die Klimapartnerschaft wurde im Mai 2019 in Münster begründet.

Anlässlich der diesjährigen Partnerschaftsjubiläen mit Monastir und Rjasan hat die Künstlergemeinschaft pArt 96 eine Künstlerin aus dem russischen Rjasan und einen Künstler aus dem tunesischen Monastir zu einer gemeinsamen Ausstellung eingeladen. Diese wird am Donnerstag, 12. September, um 18.30 Uhr im vhs-Forum im Aegidiimarkt eröffnet. Außerdem bietet zum Partnerschaftsjubiläum "Bio to Go" in den Münster-Arkaden vom 9. bis 14. September tunesische Gerichte an.

Erste Beziehungen zwischen Münster und Monastir gehen auf den münsterschen Kaufmann Egbert Snoek und den Gouverneur von Nabeule, einer Nachbarstadt Monastirs, zurück. Die Partnerschaftsurkunde wurde am 11. März 1969 von den damaligen Stadtoberhäuptern Bechir Charmine und Albrecht Beckel im Rathaus von Münster unterzeichnet.

Zunächst war die Städteverbindung durch Delegations-, und Arbeitsbesuche und Praktika geprägt. Seit den 90er-Jahren entwickelten sich zunehmend persönliche Kontakte durch Kunstprojekte und erste Schüleraustausche. Nach der "Jasmin-Revolution" in Tunesien 2010/2011 wurde die Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene intensiver.

Weiteren Auftrieb brachten der 2017 in Münster gegründete  Freundeskreis Münster - Monastir e.V. und eine neue Schulpartnerschaft des Overberg-Kollegs. Für den Oktober 2019 organisiert der Partnerschaftsverein bereits die dritte Bürgerreise nach Monastir.

Mit der Beteiligung am Projekt "Kommunale Klimapartnerschaften" haben sich beide Städte verpflichtet, bis Mai 2021 ein gemeinsames Klima-Handlungskonzept zu erstellen. Im Mai und im August tauschten sich Fachleute zu Themen wie Starkregen-Ereignisse, Trockenheit, Energieeffizienz und Abfallwirtschaft aus. Sie stellten fest, dass es viel Potential für die künftige Zusammenarbeit gibt.

Infos zur Partnerschaft und zum Jubiläum: Internationales Büro, Nina Dohr 02 51/4 92-33 23, Dohr@stadt-muenster.de und Anne Kosmeier 4 92-33 29, Kosmeier@stadt-muenster.de. - www.stadt-muenster.de/international