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USA verurteilen Sudan

Die USA verurteilen die Machtübernahme des Militärs im Sudan "aufs Schärfste".

Die US-Regierung hat den Militärputsch im Sudan "aufs Schärfste" verurteilt und eine Rückkehr zu einer zivilen Regierung gefordert. US-Außenminister Antony Blinken erklärte am Montag: "Wir lehnen die Auflösung der von Zivilisten geführten Übergangsregierung und der mit ihr verbundenen Institutionen entschieden ab und fordern ihre sofortige Wiedereinsetzung." Angesichts des Einsatzes von scharfer Munition gegen Demonstranten durch Sicherheitskräfte zeigte er sich besorgt. 

Der festgenommene Ministerpräsident der Übergangsregierung, Abdalla Hamdok, müsse sofort freigelassen werden, sagte Blinken. Das Militär hatte am Montag die Übergangsregierung aufgelöst und den Regierungschef sowie weitere Mitglieder seiner Regierung an einen unbekannten Ort gebracht. 

Sudans oberster General, Abdel Fattah al-Burhan, versicherte "einen Übergang zu einem zivilen Staat und freie Wahlen im Jahr 2023". Er entband aber alle dafür Verantwortlichen ihrer Aufgaben.

In der Hauptstadt Khartum protestierten Menschen gegen die Absetzung der Regierung. Sicherheitskräfte schossen dabei mit scharfer Munition auf die Demonstranten. Dabei wurden mindestens drei Menschen getötet und mehr als 80 verletzt, wie ein Mediziner-Verband in Khartum meldete.

Der UN-Sicherheitsrat wird voraussichtlich am Dienstagnachmittag eine nicht-öffentlichte Dringlichkeitssitzung abhalten, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen erfuhr. Beantragt wurde die Sitzung demnach von Großbritannien, Irland, Norwegen, den USA, Estland und Frankreich.

Im Sudan hatte nach dem Sturz von Machthaber Omar al-Baschir 2019 ein sogenannter Souveräner Rat die Regierungsgeschäfte übernommen, in dem sich Militärs und Zivilisten die Macht teilten. Seitdem befand sich das Land in einer fragilen Übergangsphase, die 2023 mit der Einsetzung einer zivilen Regierung enden sollte. Eine hohe Inflation, wirtschaftliche Probleme und tiefe politische Spaltungen verschärfen die Lage.

Die US-Regierung, die den politischen Übergangsprozess im Sudan maßgeblich unterstützt hatte, setzte nach der Machtübernahme der Armee ihre finanziellen Hilfen im Umfang von 700 Millionen Dollar für das Land aus.

fwe