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Treibhausgaskonzentration auf Höchststand

Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre hat im Jahr 2020 neue Höchstwerte erreicht.

Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr sei sogar noch höher ausgefallen, als die durchschnittliche Zunahme in den vergangenen zehn Jahren, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) wenige Tage vor Beginn der UN-Klimakonferenz COP26 in Schottland. Die Erreichung der Klimaschutzziele des Pariser Abkommens sei angesichts dieser Entwicklung erheblich gefährdet.

Die Corona-Krise hat dem Bericht zufolge keinen bedeutenden Emissionsrückgang zur Folge. Der Wirtschaftsabschwung durch die Pandemie habe lediglich vorübergehend die Neuemissionen reduziert, aber "keine erkennbaren Auswirkungen" auf die Menge und die Zunahme der Treibhausgase in der Atmosphäre gehabt.

"Bei der derzeitigen Geschwindigkeit des Anstiegs der Treibhausgaskonzentrationen wird der Temperaturanstieg am Ende des Jahrhunderts deutlich über den im Pariser Abkommen festgelegten Zielen von 1,5 bis 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau liegen", erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. "Wir sind noch weit vom Ziel entfernt."

"Viele Länder setzen sich jetzt Ziele für die Kohlenstoffneutralität, und es ist zu hoffen, dass die Verpflichtungen auf der COP26 drastisch zunehmen werden", erklärte Taalas mit Blick auf die am Sonntag beginnende Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow. "Wir müssen die Industrie, den Energiesektor, den Verkehr und unsere gesamte Lebensweise neu überdenken."

Bei der COP26 wird über eine Verschärfung der bisherigen internationalen Klimaschutzpläne verhandelt. Mehr als 190 Staaten hatten sich 2015 im Pariser Abkommen darauf geeinigt, sich für eine Begrenzung der Klimaerwärmung um 1,5 Grad und maximal um zwei Grad einzusetzen. Die bisher angekündigten Maßnahmen dafür reichen nach UN-Angaben jedoch nicht aus.

Die Konferenz in Glasgow gilt nun als entscheidend für die Festlegung internationaler Emissionsziele zur Verlangsamung der Erderwärmung. "Die notwendigen Umstellungen sind wirtschaftlich erschwinglich und technisch machbar", erklärte WMO-Chef Taalas. "Wir haben keine Zeit zu verlieren.".

Das wichtigste durch menschliche Aktivität freigesetzte Treibhausgas ist CO2. Es entsteht vor allem durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe sowie bei der Herstellung von Beton. 

Daneben heizt auch der Ausstoß von Methan und Distickstoffmonoxid (Lachgas) die Oberflächentemperatur merklich an. Die Methan-Emissionen gehen zu 60 Prozent auf menschliche Aktivität und besonders auf die Landwirtschaft zurück. Lachgas wird etwa bei der Verwendung von Kunstdünger freigesetzt.

pe/ju