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Rückschlag bei Breitmaulnashorn-Rettung

Rückschlag im Rettungsprogramm für Nördliches Breitmaulnashorn.

Der Versuch zur Rettung des so gut wie ausgestorbenen Nördlichen Breitmaulnashorns hat einen Rückschlag erlitten. Eines der beiden letzten Weibchen der Unterart werde nicht mehr für Eizellen-Spenden herangezogen, teilte das für das einzigartige Zuchtprogramm zuständige wissenschaftliche Konsortium Biorescue am Donnerstag mit. Es habe beschlossen, das ältere der beiden Weibchen, die 32-jährige Najin, als Spenderin in den Ruhestand zu schicken.

Damit richten sich jetzt alle Hoffnungen auf Najins Tochter Fatu, dem einzigen anderen Nördlichen Breitmaulnashorn auf der Erde. Der letzte noch lebende Bulle Sudan war 2018 in einem Naturschutzgebiet in Kenia gestorben, Najin und Fatu sind seine Nachkommen. Sie leben unter ständiger Beobachtung in dem kenianischen Schutzpark.

Seit 2019 entnimmt das multinationale Konsortium Eizellen von Najin und Fatu, die dann mit Hilfe von Sperma zweier verstorbener Bullen in einem italienischen Labor befruchtet werden. Inzwischen wurden auf diese Weise zwölf Embryos erzeugt. 

Die lebensfähigen Embryonen stammten jedoch allein von der jüngeren Fatu, und das Programm sei trotz aller Sorgfalt nicht ohne Risiken, sagte Jan Stejskal, der Leiter für internationale Projekte im tschechischen Safaripark Dvur Kralove, wo Najin 1989 geboren wurde. Deshalb werde Najin künftig nur noch für weniger riskante Projekte wie etwa der Entnahme von Gewebeproben für Stammzellenversuche herangezogen.

Da weder Fatu noch Najin in der Lage sind, ein Kalb auszutragen, sollen weibliche Südliche Breitmaulnashörner als Leihmütter eingesetzt werden. Das multinationale Reproduktionsprogramm ist die letzte Überlebenschance für die majestätischen Tiere.

Das Nördliche und das Südliche Breitmaulnashorn sind Unterarten des Breitmaulnashorns. Im Gegensatz zum Nördlichen Breitmaulnashorn ist der Bestand des Südlichen Breitmaulnashorns aber laut WWF derzeit nicht mehr gefährdet. 

ans/mkü