Das Verbot tritt demnach 2022 in Kraft, sofern bis Jahresende kein Mitgliedstaat oder das Europäische Parlament dagegen Einwände erhebt. Hintergrund der Entscheidung zu E171 ist, dass die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) die Verwendung von Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff im Mai als nicht sicher eingestuft hatte. Nach Auswertung neuer Studien könne eine krebserregende Wirkung nicht ausgeschlossen werden, erklärte die Behörde zur Begründung.
E171 ist häufig in Süßigkeiten, Backwaren, Suppen und Soßen enthalten. Der Zusatzstoff besteht aus sogenannten Nanopartikeln aus Titandioxid und soll Lebensmittel optisch ansprechender gestalten. Forscher warnen seit längerem, dass die besonders kleinen Teilchen Entzündungen fördern und Krebserkrankungen begünstigen könnten.
Der Europäische Verbraucherverband (BEUC) begrüßte die Zustimmung der Mitgliedstaaten zu einem Verbot am Freitag als "letzten Sargnagel" für Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff. Zwar sei E171 in den meisten europäischen Ländern bereits in weiten Teilen aus Lebensmittelprodukten verschwunden, erklärte BEUC-Expertin Camille Perrin. Zu finden sei der Stoff aber immer noch etwa in Kaugummis, Süßigkeiten und Kuchendekorationen.
jm/bfi
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