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Trump warnt Erdogan vor Militäreinsatz in Libyen

In einem Telefonat mit Erdogan sagte Trump am Donnerstag nach Angaben des Weißen Hauses, eine "ausländische Einmischung" verkompliziere die Situation in dem nordafrikanischen Krisenstaat


US-Präsident Donald Trump hat den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan vor einem militärischen Eingreifen in Libyen gewarnt. In einem Telefonat mit Erdogan sagte Trump am Donnerstag nach Angaben des Weißen Hauses, eine "ausländische Einmischung" verkompliziere die Situation in dem nordafrikanischen Krisenstaat. 

Zuvor hatte das türkische Parlament den Weg für ein militärisches Eingreifen Ankaras im Libyen-Konflikt freigemacht. Die Abgeordneten stimmten in einer Sondersitzung für einen Antrag der Regierung, Soldaten in den nordafrikanischen Krisenstaat zu schicken. Erdogan will die international anerkannte Regierung in Tripolis in ihrem Kampf gegen den abtrünnigen General Chalifa Haftar unterstützen.

Das Mandat für den türkischen Militäreinsatz in Libyen ist ein Jahr lang gültig. Wie genau die militärische Unterstützung der Türkei für die Regierung in Tripolis aussehen soll, blieb zunächst jedoch offen. Auch ein Zeitpunkt für den Beginn einer möglichen Truppenentsendung wurde nicht genannt.

In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Die international anerkannte Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar und seine "Libysche Nationalarmee" kontrollieren den Osten des Landes. Seit dem Beginn von Haftars Offensive auf Tripolis vor acht Monaten wurden nach UN-Angaben mehr als 280 Zivilisten getötet und mehr als 140.000 Menschen vertrieben.

fs/jes

© Agence France-Presse