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Brände wüten weiter

Am Montag rief die Feuerwehr rund 100.000 Bewohner von fünf Vororten von Melbourne auf, sich in Sicherheit zu bringen

Die verheerenden Buschbrände in Australien bedrohen nun die zweitgrößte Stadt des Landes. Am Montag rief die Feuerwehr rund 100.000 Bewohner von fünf Vororten von Melbourne auf, sich in Sicherheit zu bringen. Beim Einsatz gegen ein Feuer im Bundesstaat New South Wales starb ein freiwilliger Feuerwehrmann, zwei weitere erlitten Brandverletzungen. In der Touristenregion East Gippsland östlich von Melbourne drohte die einzige größere Ausfallstraße von Flammen abgeschnitten zu werden.

In Bundoora nur rund 16 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Melbourne konnten Feuerwehrleute einen Buschbrand vorläufig zurückdrängen, das Feuer war nach Angaben der Rettungskräfte aber weiter nicht unter Kontrolle. Fernsehbilder zeigten, wie Löschflugzeuge vorsorglich Wasserladungen über Wohngebieten niedergehen ließen und Bewohner ihre Häuser mit dem Gartenschlauch abspritzten, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. 

In New South Wales starb ein Feuerwehrmann, als ein Löschfahrzeug von einem starken Windstoß umgeworfen wurde. Zwei Kollegen wurden verletzt. Insgesamt stieg die Zahl der Brandopfer seit September damit auf elf. Mehr als 1000 Wohnhäuser wurden zerstört, mehr als drei Millionen Hektar Land - eine Fläche größer als Belgien - gingen in Flammen auf.

Dutzende Brände wüteten am Montag auch in der Touristenregion East Gippsland östlich von Melbourne. Urlauber und Bewohner, die den Evakuierungsaufrufen bisher nicht Folge geleistet hätten, drohten von den Flammen eingeschlossen zu werden, warnte der Katastrophenschutz: Es sei "zu spät, um zu gehen", sage Katastrophenschutzchef Adrew Crisp. Die Flammen bedrohten die einzige große Ausfallstraße. Es sei auch nicht möglich, allen Besuchern in dem Gebiet zu helfen.

Einige der Brände in East Gippsland waren so heftig, dass hunderte Feuerwehrleute abgezogen wurden. Es sei für sie zu gefährlich, in dem Buschland zu bleiben, sagte Einsatzleiter Ben Rankin.

Auch im benachbarten Bundesstaat South Australia war die Lage weiter angespannt. Es drohe ein "sehr gefährlicher" Tag mit Gewittern, die zahlreiche Blitze, aber keinen Regen bringen sollten, sagte Feuerwehrchef Brenton Eden.

Die australische Hauptstadt Canberra sagte wegen der Brandgefahr ein geplantes Silvesterfeuerwerk ab. Die Millionenmetropole Sydney hält trotzdem an ihrem traditionellen Riesen-Feuerwerk fest - obwohl mehr als 270.000 Menschen in einer Petition forderten, die umgerechnet vier Millionen Euro für die Veranstaltung lieber zur Unterstützung der freiwilligen Feuerwehren und betroffenen Landwirte zu spenden.

gt/ans

© Agence France-Presse