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Keine weitere Hilfe für Afghanistan

Maas schließt über Nothilfe hinausgehendes Engagement in Afghanistan derzeit aus

Vor einer UN-Sondersitzung zu humanitären Hilfen für Afghanistan hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) Unterstützung jenseits kurzfristiger Hilfen ausgeschlossen. "Ein über reine Nothilfe hinausgehendes Engagement in Afghanistan steht weiter nicht zur Debatte", erklärte er am Montag vor seinem Abflug nach Genf. "Allein das Handeln der Taliban wird darüber entscheiden, ob diese Linie in Zukunft angepasst werden kann."

Maas warnte wie bereits Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vor einer weiteren Verschlechterung der Versorgungslage in dem Land. "Jahrzehnte des Konflikts und Dürren haben das Land schwer gebeutelt, die jüngsten Kämpfe und Umwälzungen verschärfen die Lage für die Menschen in dramatischer Art und Weise." Bereits jetzt seien knapp die Hälfte aller Afghaninnen und Afghanen auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Der bevorstehende Winter droht, die Situation weiter zu verschlimmern", erklärte Maas.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte die Sitzung am Montag in Genf angesichts einer drohenden "humanitären Katastrophe" in Afghanistan einberufen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wird ohne humanitäre Hilfe im kommenden Jahr die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren in dem Land an Hunger leiden. 

Afghanistan ist seit Jahren auf internationale Hilfen angewiesen. Im Zuge des Abzugs der westlichen Truppen und der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im Land wurden viele Leistungen jedoch eingefroren. Deutschland will sich aber an humanitärer Hilfe für Afghanistan im Rahmen der Vereinten Nationen weiter beteiligen.

noe/gap