Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Vorwurf möglicher ziviler Opfer bei Drohnenangriff

Nach dem US-Drohnenangriff auf ein mit Sprengstoff beladenes Auto in Kabul hat die Regierung in Washington eine Untersuchung wegen möglicher ziviler Opfer eingeleitet.

"Wir haben Kenntnis von Berichten über zivile Opfer nach unserem heutigen Angriff auf ein Fahrzeug in Kabul", erklärte Captain Bill Urban, ein Sprecher der US-Streitkräfte am Sonntag (Ortszeit). Zuvor hatte CNN berichtet, dass neun Mitglieder einer Familie, darunter sechs Kinder, bei dem Luftangriff getötet worden seien.

"Wir wissen, dass es nach der Zerstörung des Fahrzeugs zu erheblichen und starken Explosionen kam, was auf eine große Menge an Sprengstoff im Fahrzeuginneren hindeutet, die möglicherweise weitere Opfer gefordert hat", sagte Urban. "Wir wären zutiefst traurig über jeden möglichen Verlust von unschuldigen Menschenleben."

Der Drohnenangriff habe eine "akute Gefahr" für den Kabuler Flughafen durch den Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Afghanistan (IS-K) beseitigt, hatte das Pentagon zuvor erklärt. Ein Taliban-Sprecher bestätigte die Zerstörung einer für den Flughafen bestimmten Autobombe. Bei einem möglichen zweiten Angriff sei ein nahe gelegenes Haus getroffen worden. 

Die USA standen am Montag kurz vor dem Abschluss ihres endgültigen Truppenabzugs aus Afghanistan. Am Dienstag verlassen die US-Streitkräfte nach 20 Jahren das Land am Hindukusch. Mit dem Abzug der Truppen endet auch die Luftbrücke, um Menschen nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban vor zwei Wochen auszufliegen. Seit dem 15. August wurden somit etwa 114.00 Menschen aus Afghanistan herausgebracht.

Bei einem Selbstmordattentat am Flughafen inmitten der Evakuierungsmaßnahmen waren vergangene Woche mehr als hundert Menschen getötet worden, darunter 13 US-Soldaten. Es war der verlustreichste Angriff auf US-Truppen in Afghanistan seit zehn Jahren. 

mkü/