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Steinmeier sichert Flutopfern Unterstützung zu

"Wir stehen an Ihrer Seite"

Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Aachener Dom haben die christlichen Kirchen am Samstag der Opfer der verheerenden Hochwasserkatastrophe Mitte Juli gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte, das Leid der Betroffenen dürfe nicht in Vergessenheit geraten. "Sie sind nicht allein", sagte er in einer Ansprache im Anschluss an den Gottesdienst. "Wir vergessen Sie nicht!"

Steinmeier gedachte in seiner Rede zunächst der Menschen, die bei den Überschwemmungen ums Leben gekommen waren und erinnerte an das Leid der Angehörigen. "Nichts mehr ist wie zuvor im Leben derer, die um ihre Liebsten trauern", sagte er. "Ihren Schmerz - wir können ihn nicht ermessen."

Der Bundespräsident erinnerte auch an die Menschen, "denen die Fluten alles genommen haben: ihre Häuser, ihr Hab und Gut, ihre Erinnerungen, ihre Lebensträume", sagte der Bundespräsident. Den Betroffenen in den Hochwassergebieten wolle er sagen: "Wir, das ganze Land, stehen an Ihrer Seite. Ihr Schicksal bewegt uns. Wir, das ganze Land, trauern heute mit Ihnen."

Steinmeier würdigte die Widerstandskraft der Betroffenen, die nicht aufgegeben, sich gegenseitig geholfen und erst einmal die schlimmsten Verwüstungen beseitigt hätten. "Sie haben angepackt, trotz Ihrer Verzweiflung", sagte er. Davor habe er großen Respekt. Seinen Dank richtete er auch an die Einsatzkräfte sowie an diejenigen, "die so großzügig gespendet haben, um die erste Not zu lindern". 

Zugleich mahnte der Bundespräsident Entschlossenheit im Kampf gegen den Klimawandel an: "Wir sehen in diesem Sommer in Europa dramatische Bilder: in Mitteleuropa verheerende Regenfälle, rund um das Mittelmeer brutale Hitze und Feuersbrünste. Die Folgen des Klimawandels haben auch uns in Europa erreicht - daran kann es keinen Zweifel geben", sagte er. 

Nötig sei deshalb auch, sich besser auf künftige Krisen vorzubereiten - "das sind wir nicht nur den Opfern des Hochwassers schuldig", sagte Steinmeier. "Das, was ihnen geschehen ist, geht uns alle an. Es betrifft uns alle. Es geht um unsere Zukunft und um die unserer Kinder."

Steinmeier begrüßte es, dass die Bundesregierung "schnell gehandelt und einen Hilfsfonds in nie dagewesener Höhe beschlossen" habe. Diese Gelder müssten nun so schnell und so zielgenau wie möglich zu den Menschen kommen. "Nicht alles wird mit Geld zu heilen sein, aber diese Hoffnung der Betroffenen auf Unterstützung darf nicht enttäuscht werden", mahnte der Bundespräsident.

Zu dem Gottesdienst, an dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnahm, hatten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, eingeladen - gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron. 

In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hatte extremer Starkregen Mitte Juli verheerende Überschwemmungen ausgelöst. Viele Gemeinden wurden verwüstet, mehr als 180 Menschen kamen ums Leben.

jm/ans