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Biden will Vergeltung

US-Präsident Joe Biden hat nach den tödlichen Anschlägen in der afghanischen Hauptstadt Kabul Vergeltung gegen die Drahtzieher angekündigt.

"Wir werden nicht vergeben. Wir werden nicht vergessen", sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. "Wir werden euch jagen und euch büßen lassen."

Die USA machen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für den Doppelanschlag vor dem Flughafen von Kabul verantwortlich, bei dem unter anderem 13 US-Soldaten getötet wurden. Der IS hat sich bislang zu einem Selbstmordanschlag bekannt.

Biden sagte, er habe die US-Streitkräfte angewiesen, Pläne für Angriffe gegen den regionalen IS-Ableger Provinz Chorasan (ISKP) - auch als ISIS-K bezeichnet - auszuarbeiten. "Wir werden mit Kraft und Präzision antworten (...) an dem Ort und zu dem Zeitpunkt, den wir aussuchen." 

In seiner Ansprache bekräftigte Biden zudem, der laufende Evakuierungseinsatz zur Rettung von US-Bürgern und afghanischen Ortskräften aus Kabul werde fortgesetzt. "Wir können und müssen diese Mission zu Ende bringen, und das werden wir", sagte der Präsident. "Wir werden uns nicht von Terroristen abschrecken lassen. Wir werden nicht zulassen, dass sie unsere Mission stoppen." Zugleich warnte Biden, "eine weitere Attacke" sei nicht ausgeschlossen.

Die USA wollen ihren Militäreinsatz in Afghanistan bis zum 31. August - dem kommenden Dienstag - beenden und bis dahin möglichst viele Menschen außer Landes bringen. Seit dem 14. August sind nach US-Angaben bereits 104.000 Menschen aus Kabul ausgeflogen worden. Am Wochenende vom 14. August waren die radikalislamischen Taliban in Kabul einmarschiert und hatten damit die Macht im Land an sich gerissen.

Die Taliban kontrollieren jetzt die Hauptstadt und auch die Wege zum Flughafen. Biden sagte in seiner Ansprache, es gebe keine Hinweise, dass es bei den Anschlägen vom Donnerstag eine Zusammenarbeit zwischen den Taliban und dem ISKP gegeben habe. Beide Gruppen gelten als verfeindet.

In seiner Rede würdigte Biden die bei dem Doppelanschlag getöteten US-Soldaten als "Helden". Sie seien an einer "gefährlichen, selbstlosen Mission" beteiligt gewesen, "um das Leben von anderen zu retten". Es war das erste Mal seit Februar 2020, dass in Afghanistan US-Soldaten getötet wurden. Das Weiße Haus ordnete an, dass die US-Fahnen am Präsidentensitz und auf allen öffentlichen Gebäuden und Militärstützpunkten auf halbmast gesetzt werden sollen.

fs/fwe