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Frankreich: Neue Proteste

Neue Proteste gegen Corona-Regeln in Frankreich.

In Frankreich haben den sechsten Samstag in Folge landesweit zahlreiche Menschen gegen die Corona-Regeln protestiert. Erste Kundgebungen fanden unter anderem in Paris und in Pau statt, im ganzen Land waren mehr als 200 Veranstaltungen geplant. Die Behörden rechneten insgesamt mit 170.000 bis 220.000 Teilnehmern, wie ein Vertreter der Polizei der Nachrichtenagentur AFP sagte. Große Demonstrationen wurden demnach in Toulon, Nizza, Marseille, Montpellier und Perpignan erwartet.

In Pau in Südfrankreich sagte Jérôme Rodrigues, eine der Symbolfiguren der "Gelbwesten"-Bewegung: "Impft euch, wenn ihr wollt, aber wir sind gegen einen Passierschein für das Krankenhaus oder zum Einkaufen, wir fordern die Aufhebung des Gesetzes".

In Paris, wo die Behörden zwischen 12.000 und 20.000 Demonstranten erwarteten, sprach der frühere Chefstratege der Rechtspopulistin Marine Le Pen, Florian Philippot, zu einer Menge flaggenschwingender Unterstützer. Auf Schildern schrieben sie "Nein zum Gesundheitspass" und "Lasst und Frankreich befreien". Philippots neue Bewegung "Les Patriotes" hat eine der insgesamt vier Demonstrationen in der französischen Hauptstadt organisiert, zwei weitere hatte die "Gelbwesten"-Bewegung angemeldet.

Die Kritik richtet sich gegen die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal sowie die Ausweitung der Nachweispflicht auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Für den Besuch etwa von Cafés, Restaurants, Kinos oder Krankenhäusern sowie die Nutzung von Fernzügen muss ein Nachweis für eine Impfung, Genesung oder einen Negativ-Test vorliegen, der sogenannten Gesundheitspass. Bei deutschen Touristen reichen im Allgemeinen die zu Hause ausgestellten Nachweise.

Die seit Mitte Juli andauernden Proteste vereinen ein großes Spektrum an Kritikern der Corona-Politik der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. Am vergangenen Samstag gab es insgesamt 217 Kundgebungen, an ihnen nahmen nach Angaben des Innenministeriums knapp 215.000 Menschen teil. Die bislang höchste Teilnehmerzahl von 237.000 Menschen hatte es bei den Protesten am 7. August gegeben.

fml/jes