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Enttäuschend: Preußen Münster verliert gegen 1860 München

Kein Bares für Barez: Gemeinsam unten überwintern statt raus

Münster ging mit zwei personellen Veränderungen an den Start: Erdogan und Schnellbacher ersetzten den angeschlagenen Mörschel, der aufgrund eines Trainingsrückstands fehlt, und den gelb-rot gesperrten Wagner.

 

Die Fans der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder haben sich an diesem ersten Spieltag der Rückrunde eine spezielle Choreo ausgedacht. Man spricht hier von rund 1500 Löwenfans. Ihre Mannschaft kommt vom 12. Platz und mit 6 Spielen in Folge ungeschlagen angereist.

 

Die Preußen zeigen schon noch 2 Minuten, dass sie heute mehr wollen. Hoffmann, der in den letzten Spielen immer eine gute Figur machte, legt den Ball für Dadashov quer, der das 1:0 nur knapp verpasst. Aber, wie in der 3. Liga üblich, zeigen die Löwen im Anschluss auch auf der anderen Seite, dass sie nicht zahnlos angereist sind.

 

Aber heute ist etwas anders. Münster gibt das Spiel nicht von Anfang an ab, sondern will mehr. Das Spiel verflacht allerdings schnell und Münster lässt sich nicht oft vor dem gegnerischen Tor blicken. Aber, man tastet sich mal an den Gegner heran und liegt nach kurzer Zeit 0:1. Was zynisch klingt ist bittere Realität an der Hammer Straße. Nein, heute müssen die Preußen keinem Rückstand hinterher laufen.

 

Das Spiel selber wird dadurch jedoch nicht anschaulicher. Besonders der Rasen ist heute wieder in einem desolatem Zustand. Hoffentlich kommen wir bald in Münster fußballerisch auf ein Niveau, wo man wirklich mal den Rasen als Hauptschuldigen ausmachen kann. Bis jetzt sind es dann doch die Spieler selbst. Özcan kann sich gut über seine Linke Seite durchsetzen in der 33. Minute, doch Dada geht nicht vehement genug an den Ball – das Symptom der Preußen dieser Hinrunde schlechthin.

 

Die Abwehr der Adler steht aber heute gut, denn die Löwen kommen auch nicht wirklich zum Abschluss. Man will sogar sagen, die Preußen machen hier ein bisschen das Spiel. Schauerte mit dem Torschuss in der 40. Minute – Abgewehrt. Münster will noch die Halbzeitführung, nur noch die letzte Passsicherheit und Torgefahr fehlt. Özcan macht eine sehr ordentliche Partie, er gibt den Ton an. Und selbst das Umschaltspiel von Angriff auf Abwehr funktioniert heute gut.

 

Kurz vor der Pause ist Brandenburger durch, aber Berzel kann ihn noch gerade so aufhalten. Ja selbst die Ecken sind heute mal gefährlich: Schnellbacher köpft den Ball Millimeter am Tor vorbei. In der 13. Minute hatte er bereits abgezogen, da ging der Ball leicht drüber. Die zweite Halbzeit lässt hoffen – während der Weihnachtsmann mit dem Münsteraner Rasen zu kämpfen hat.

 

Barez vertraut seiner Mannschaft und ändert zur Halbzeit nichts. Die zweite Hälfte geht da weiter, wie die erste aufgehört hat. Die Adler stehen gut und lassen die Löwen zu Miezekatzen verkommen. Der erste Wechsel kommt dann in der 51. Minute mit Heinz Mörschel, der für Brandenburger kommt, welcher sich an der Hüfte verletzt hat.

 

Doch die Löwen kommen langsam in dieses Spiel. Aber in der 55. gehört die erste Torchance dennoch den Preußen mit Rossipal und einem Freistoß aus halbrechter Position, wo kein Münsteraner den Fuß mehr dran bekommt. Auf der anderen Seite wird es auch immer gefährlicher, der zur Halbzeit gekommene Gebhardt bringt Gefahr in die Partie.

 

Mörschel wirkt jedoch noch so gar nicht fit und passt den Ball in der 60. ins Nichts. Und auch in der nächsten Situation schafft es Münster nicht durch einfache Pässe Torgefahr entstehen zu lassen. Dann kommt es so, wie es kommen muss. Einwurf, Flanke Niemann von rechts und Mölders mit dem Kopfball. Es steht 1:0 für die Löwen in der 66. Minute. Im Anschluss verpasst Schnellbacher den Ball zum Ausgleich. Ist Münster geschockt oder wach?

 

Barez wechselt doppelt: Heidemann kommt für Hoffmann und Rossipal geht für Litka. Doch es bleibt dabei, Münster kann in der zweiten Hälft keine wirkliche Torgefahr entwickeln. Dann das noch: Kitner sieht in der 72. Minute für einen Ellenbogencheck gelb-rot. 3 Mal rot in Folge für die Preußen. Das Spiel wird immer schwieriger.

 

74. Minute: Schnellbacher auf Dadashov, doch der ist einfach zu langsam, zu unbissig, zwingt Schauerte in den 16. Der lässt sich fallen und tritt nach: Glück für Münster, dass er hier nicht rot sieht, nur weil er keinen Elfer bekommt.

 

76.: Özcan mit einem unheimlich komplizierten hohen  Pass ins Seitenaus, sowas ist jetzt einfach nur noch traurig. Mörschel, eine Minute später, tut es ihm gleich: Er passt ins linke Aus. Münster verpackt den Löwen gerade ein Weihnachtsgeschenk nach dem anderen.  

 

Münster versucht noch etwas Druck zu machen, aber sie kommen nicht durch. Köllner hat seine Mannschaft gut auf Münster vorbereitet. Litka lässt sich dann noch von Erdmann provozieren und zu einem Schubser hinreißen, will Münster hier mit 9 Mann weiter spielen?

 

Die Löwen schaffen es zwar nicht, den Sack zuzumachen, aber es reicht für Münster. Heute stand man hinten gut, dafür hatte man keine Torgefahr. Es wird einiges in der Winterpause zu üben sein. 12 Tore in der Schlussviertelstunde sind nicht aussagekräftig, wenn man immer hinten liegt. Barez kann durch einen Sieg und zwei Niederlagen als Übergangstrainer leider doch nicht überzeugen. Hier wär heute für Münster mehr gegangen, allerdings in der ersten Hälfte. Was macht Malte Metzelder jetzt?