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Kleinstadt auf Euböa von Waldbrand bedroht

Auf der griechischen Insel Euböa versucht die Feuerwehr weiter verzweifelt, die Kleinstadt Istiaia vor den verheerenden Waldbränden zu schützen.

Am Dienstagmorgen kämpften die Einsatzkräfte noch gegen mehrere Feuerfronten rund um die Stadt mit ihren 7000 Einwohnern. "Wir erwarten Unterstützung aus der Luft, aber wir wissen noch nicht, ob der Rauch die Flüge zulässt", sagte der Bürgermeister von Istiaia, Giannis Kotzias, im Fernsehsender ERT.

Im nahegelegenen Dorf Avgaria überwanden die Flammen in der Nacht eine erst am Montagabend geschlagene Schneise, wie die Nachrichtenagentur Ana berichtete. Das Feuer richtete in der Ortschaft aber keine größeren Schäden an. Andere Brandschneisen sollen laut Ana die Dörfer Kamaria und Kastaniotissa schützen.

An der Straße zum Dorf Kamatriades versuchten am Abend mehrere Dorfbewohner, eine Ausbreitung der Flammen zu verhindern. "Wenn das Feuer hier weiterkommt, ist es vorbei", sagte ein junger Mann.

Der Bürgermeister von Istiaia äußerte sich am Dienstagmorgen "optimistisch" über die Situation bei Kamatriades. "Wir haben es  geschafft, diese Front unter Kontrolle zu bringen", sagte Kotzias. Vor allem die Hubschrauber hätten bei den Löscharbeiten am Montag "sehr geholfen". "Wenn wir das von Anfang an gemacht hätten, hätten wir diese Zerstörung verhindern können", sagte er.

Viele Menschen auf Euböa fühlen sich von der Regierung in Athen im Stich gelassen. Bürgermeister von der Insel werfen der Regierung vor, zu spät Löschflugzeuge nach Euböa geschickt zu haben, um erst einen großen Waldbrand nördlich von Athen zu löschen.

Bei der Brandbekämpfung "wurden Fehler gemacht und wir müssen daraus die Lehren ziehen", sagte Kotzias. "Griechenland darf niemals vergessen, was im Norden von Euböa passiert ist". Auch aus der Opposition kam massive Kritik am Krisenmanagement der Regierung.

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis entschuldigte sich am Montagabend bei seinen Landsleuten. "Ich bitte für mögliche Fehler um Entschuldigung", sagte er in einer Fernsehansprache. "Wir haben getan, was menschenmöglich war, aber in einigen Fällen war das nicht genug."

Auf Euböa sind nach Behördenangaben rund 650 Feuerwehrleute im Einsatz, davon 250 aus der Ukraine, Serbien und Rumänien. Sie werden nach Angaben des Zivilschutzes von 17 Hubschraubern, davon zwei aus der Schweiz und zwei aus Ägypten, und acht Flugzeugen, davon drei aus Frankreich, unterstützt.

Das Feuer vernichtete auf Euböa schon tausende Hektar Land und hunderte Wohnhäuser. Mehr als 2700 Menschen mussten über das Meer vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden.

mid/ck