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DB bezieht neuen Strom

Deutsche Bahn bezieht ab 2023 Strom aus norwegischem Wasserkraftwerk

Die Deutsche Bahn (DB) wird ab 2023 Strom aus einem Wasserkraftwerk im Süden Norwegens beziehen. Der Strom werde durch das im Mai eingeweihte Unterseekabel Nordlink geliefert, teilte die DB am Mittwoch mit. Der Vertrag mit dem norwegischen Energieunternehmen Statkraft über jährlich fast 190 Gigawattstunden Strom läuft über zehn Jahre. 

"Zehn Jahre früher als bislang geplant wird die Deutsche Bahn schon bis 2040 komplett klimaneutral sein", bekräftigte Bahn-Chef Richard Lutz. Der Bedarf des Konzerns an erneuerbaren Energien lasse sich aber nicht mehr allein durch in Deutschland produzierten Grünstrom decken, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. "Dieser Vertrag hat damit strategische Bedeutung - für beide Partner wie für den Klimaschutz".

Nordlink, eine 632 Kilometer lange Stromleitung zwischen Norwegen und Deutschland, war im Mai offiziell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der norwegischen Regierungschefin Erna Solberg eröffnet worden. Das Kabel mit einer Kapazität von 1400 Megawatt ermöglicht den Transport von Wasserkraft aus Norwegen nach Deutschland und von Windkraft aus Deutschland nach Norwegen. So können auch Schwankungen im Stromnetz, eine zentrale Herausforderung für Netzbetreiber gerade bei erneuerbaren Energien, besser ausgeglichen werden.

Die Bahn kann mit dem Grünstrom aus Norwegen den Energiebedarf ihrer täglich rund 40.000 Züge für etwa eine Woche decken, wie der Konzern am Mittwoch weiter mitteilte. Etwa vier weitere Tage CO2-neutralen Bahnverkehr bringen außerdem zwei weitere Verträge, die die DB mit deutschen Energieunternehmen schloss: Zehn Jahre lang wird RWE ab 2023 jährlich mehr als 90 Gigawattstunden Wasserkraft aus dem Schwarzwald an die Bahn liefern. Bereits ab 2022 bezieht die Bahn außerdem jährlich 40 Gigawattstunden Windstrom aus Mecklenburg-Vorpommern. Geschäftspartner für den Vertrag mit zwei Jahren Laufzeit ist das Unternehmen Ane Energy.

Mit den in Deutschland geschlossenen Verträgen wird die DB laut eigenen Angaben jährlich mehr als 100.000 Tonnen CO2 einsparen. Das Abkommen mit dem norwegischen Unternehmen Statkraft spart demnach im Vergleich mit der Stromlieferung aus Kohlekraft weitere 146.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Insgesamt zehn Terawattstunden Strom benötigt die DB jährlich - bis 2038 will der Konzern den gesamten Bedarf mit erneuerbaren Energien decken. Das Zwischenziel für 2030 lautet 80 Prozent Erneuerbare im Strommix. Aktuell liegt der Anteil bei gut 61 Prozent, 2014 waren es noch 42 Prozent. Ein Terawatt sind eine Milliarde Kilowatt. 

fho/ilo