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SPD für mehr Impfungen bei Kindern

Die SPD-Spitze ist für mehr Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen:

Führende SPD-Politikerinnen und -Politiker dringen auf mehr Impfungen gegen das Coronavirus bei jungen Menschen. "Die Infektion selbst mag bei den meisten Kindern und Jugendlichen harmlos verlaufen. Doch auch bei ihnen gibt es die Gefahr von Long-Covid", sagte die Ko-Parteivorsitzende Saskia Esken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Parteiübergreifend gab es am Samstag erneut Vorstöße für mehr Vorteile von Geimpften gegenüber Nicht-Geimpften.

Esken sprach sich dafür aus, "Impfmobile" an Schulen zu schicken, um Jugendlichen ein Impfangebot zu machen. Sie und auch Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz forderten junge Menschen auf, sich auch ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) immunisieren zu lassen. Impfstoffe seien zugelassen und stünden zur Verfügung, sagte Scholz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Ich traue 15-Jährigen zu, gemeinsam mit ihren Eltern eine solche Entscheidung treffen zu können."

Die Stiko empfiehlt die Impfung für Zwölf- bis 17-Jährige bislang nicht generell, sondern nur für Risikogruppen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna aber bereits für diese Altersgruppe freigegeben. Mit dem Einverständnis ihrer Eltern können die Kinder und Jugendlichen sich deshalb bereits impfen lassen.

Scholz sprach sich auch dafür aus, Corona-Tests bald nur noch gegen Bezahlung anzubieten. "Corona-Tests sollten kostenpflichtig werden, wenn alle sich hätten impfen lassen können – also in wenigen Wochen", sagte er der Funke-Mediengruppe. Ausnahmen solle es allerdings für diejenigen geben, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, sowie für Kinder und Jugendliche.  

Scholz wandte sich allerdings gegen einen Vorstoß unter anderem von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU), künftig nur noch Geimpfte ins Restaurant oder ins Kino zu lassen. "Ich finde, wir sollten weiterhin auch ermöglichen, dass man mit einem aktuellen Test ins Kino oder in die Kneipe kommt", sagte er. Allerdings müssten Nichtgeimpfte dafür dann selbst bezahlen und der Test solle bei ihnen Voraussetzung für den Besuch von Restaurants oder Kultureinrichtungen sein. Dies sei "vernünftig", sagte er den Funke-Zeitungen.

Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus sagte dem "Straubinger Tageblatt", er halte es nicht für verhältnismäßig, "Geimpften die gleichen Einschränkungen aufzuerlegen wie Ungeimpften". Insofern halte er es auch für wahrscheinlich, dass im Herbst "Veranstalter und Hoteliers sagen werden: Wenn Du bei mir sein willst, solltest Du besser geimpft sein."

Der Zentralrat der Muslime rief alle Angehörigen islamischer Religionsgemeinschaften auf, sich impfen zu lassen. "Es gibt für Muslime keine religiösen Gründe, das Impfen gegen Corona abzulehnen. Im Gegenteil", sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er begrüßte niederschwellige Impfangebote auch durch Moscheegemeinden.

Für eine Impfpflicht plädierte im "Spiegel" der Chef der Hotelkette "25hours", Christoph Hoffmann. Allerdings solle diese dann sowohl für Gäste wie für das Personal gelten.

Mehr Werbung für das Impfen verlangte Linken-Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte. Er sprach sich in den RND-Zeitungen für Kampagnen auch in sozialen Medien aus. 

bk/jes