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Italien führt Gesundheitspass ein

Wer in Italien künftig die Innenräume von Restaurants, Bars oder Sportstätten betreten will, benötigt dafür einen Gesundheitspass.

Der sogenannte grüne Pass soll ab 6. August eingeführt werden, wie die Regierung in Rom am Donnerstagabend mitteilte. Das landesweit gültige Dokument gibt Aufschluss über Corona-Impfungen, vergangene Infektionen sowie Corona-Tests. Es soll bereits nach der ersten - und damit noch unvollständigen - Immunisierung gegen das Coronavirus ausgestellt werden.

"Der Gesundheitspass ist ein Instrument, das es den Italienern ermöglicht, ihren Aktivitäten nachzugehen und dabei sicherzustellen, dass sie sich nicht in der Nähe von ansteckenden Menschen befinden", sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Donnerstag vor Journalisten in Rom.

Der grüne Pass gilt demnach auch als Eintrittskarte zu Sportveranstaltungen, Konzerten, Theateraufführungen, Messen oder Kongressen - überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen und sich mit dem Coronavirus infizieren könnten. Diskotheken sollen nach Angaben der Regierung weiterhin geschlossen bleiben.

Der Gesundheitspass hatte innerhalb der Regierungskoalition zu Spannungen geführt. Der Chef der rechtsextremen Lega-Partei, Matteo Salvini, hatte etwa vor "unangemessenen Entscheidungen" gewarnt, "die die Mehrheit der Italiener von ihrem Recht auf Arbeit und Bewegungsfreiheit abhalten".

Ministerpräsident Draghi warnte die Italiener indessen vor der ansteckenderen Delta-Variante, die sich auch in Italien zunehmend verbreitet. "Ich lade alle Italiener ein, sich impfen zu lassen, und zwar sofort", sagte der Regierungschef.

Am Donnerstag registrierten die italienischen Gesundheitsbehörden 5057 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, die Fallzahlen stiegen zuletzt wieder an.

gap/mkü