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Milliardenschwere Opioid-Krise

Opioid-Überdosen sind in den USA für hunderttausende Todesfälle verantwortlich.

Im Skandal um die massenhafte Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmittel haben im Bundesstaat New York nun die drei größten Arzneimittelhändler des Landes einem milliardenschweren Vergleich zugestimmt. Wie Generalstaatsanwältin Letitia James am Dienstag mitteilte, willigten die Unternehmen McKesson, Cardinal Health und Amerisource Bergen in die Zahlung einer Summe von insgesamt 1,18 Milliarden Dollar (umgerechnet rund eine Milliarde Euro) ein. 

US-Medienberichten zufolge steht außerdem eine noch weitaus umfangreichere Einigung zwischen den drei Großhändlern sowie dem Pharmariesen Johnson & Johnson mit einer Reihe weiterer Bundesstaaten und örtlichen Behörden kurz bevor. Dieser Vergleich, zu dem es bereits seit 2019 Verhandlungen gibt, könnte sich auf eine Summe von 26 Milliarden Dollar belaufen, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf anonyme Quellen.

Die Opioid-Krise habe mehr als zwei Jahrzehnte lang "verheerende Schäden" über zahlreiche Orte sowohl in New York als auch im Rest des Landes gebracht, erklärte Generalstaatsanwältin James anlässlich der Einigung für ihren Bundesstaat. Dabei seien "hunderttausende unserer Freunde und Familienmitglieder getötet" und  "Millionen weitere abhängig gemacht" worden.

Mit dem Geld von McKesson, Cardinal Health und Amerisource Berge sollen demnach unter anderem Behandlung und Präventionsmaßnahmen finanziert werden. Zugleich erlaubt der Vergleich den drei Unternehmen den Rückzug aus einem in New York gegen sie laufenden Geschworenenprozess. 

Viele Experten führen die Opioid-Krise in den USA, die für mehr als 500.000 Todesfälle seit Ende der 1990er Jahre verantwortlich gemacht wird, auf die übermäßige Verschreibung von Schmerzmitteln wie Oxycontin zurück, die bis Mitte der 90er Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. 

Den Herstellern sowie US-Apotheken wird vorgeworfen, die bei längerer Anwendung süchtig machenden Mittel massiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC von vergangenem Mittwoch starben allein im Corona-Jahr 2020 mehr als 93.000 Menschen in den USA an einer Drogen-Überdosis, knapp 70.000 davon an Opioiden.

jm/ju