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Athletenvertreter: "Infektionsfreie Spiele eine Illusion"

Nach den ersten beiden Coronafällen unter Sportlern und/oder Sportlerinnen im Olympischen Dorf von Tokio hat der deutsche Athletenvertreter Maximilian Klein das Internationale Olympische Komitee zu größerer Sorgfaltspflicht aufgerufen.

"Das IOC hat von Beginn an auf einen Plan B verzichtet. Umso mehr steht es jetzt in der Pflicht, mit allen Mitteln und Maßnahmen das Infektionsrisiko soweit wie möglich zu senken", sagte Klein dem SID.

Der Gesundheitsschutz für alle Beteiligte und die japanische Bevölkerung müsse gewährleistet werden. "Die jüngsten Fälle verdeutlichen jedoch, dass infektionsfreie Spiele eine Illusion sind", erklärte Klein, im Verein Athleten Deutschland Beauftragter für internationale Sportpolitik.

Am Sonntag waren positive Corona-Tests bei zwei südafrikanischen Fußballern vermeldet worden. Insgesamt belief sich die offizielle Zahl der Infektionen im Zusammenhang mit den Sommerspielen fünf Tage vor deren Beginn auf 55.

Die geltenden Sicherheits- und Hygienekonzepte, so Klein weiter, "werden bereits seit Längerem sowohl von wissenschaftlicher Seite als auch von Athletenvertretungen als ausbaufähig eingestuft. Sie wurden zwar Stück für Stück verschärft, entsprechen aber immer noch nicht internationalen Standards aus professionellen Ligen."

Die vorgetragenen Bedenken müssten daher dringend ernst genommen werden. "Die Spiele dürfen weder national das Infektionsgeschehen beschleunigen, noch dürfen sie zum globalen Superspreader-Event werden", mahnte Klein.