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Mindestens neun Tote durch Unwetter

Im Zusammenhang mit den schweren Unwettern sind in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.

Im besonders betroffenen Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler in der Eifel starben mindestens vier Menschen, wie die Polizei in Koblenz am Donnerstagmorgen erklärte. In Nordrhein-Westfalen kamen zwei Feuerwehrmänner im Einsatz in Altena und Werdohl ums Leben. In Solingen und im Kreis Unna starben zwei Männer in überfluteten Kellern, ein weiterer Todesfall wurde aus Rheinbach gemeldet.

In Solingen stürzte nach Polizeiangaben ein 82-Jähriger und geriet mit dem Kopf unter Wasser. Der Rentner sei später im Krankenhaus gestorben. Im Kreis Unna starb ein 77-Jähriger ebenfalls im unter Wasser stehenden Keller seines Wohnhauses. Auch in Rheinbach gab es laut Kölner Polizei einen Todesfall im Zusammenhang mit der Unwetterlage. Die Polizei in Bonn übernahm die Ermittlungen.

In Altena war die Feuerwehr am Mittwochabend im Einsatz, um einen ins Wasser geratenen Mann zu retten. Dabei fiel ein 46-jähriger Feuerwehrmann selbst ins Wasser und wurde abgetrieben, wie die Polizei in Altena mitteilte. Er sei kurze Zeit später tot geborgen worden.

Ein weiterer Todesfall ereignete sich in Werdohl. Im Bereich eines Kraftwerks kollabierte ein Feuerwehrmann während eines Einsatzes, wie die Polizei des Märkischen Kreises erklärte. Der 52-Jährige sei trotz Wiederbelebungs- und Hilfsmaßnahmen gestorben. In der Nacht ging die Polizei von einem internistischen Notfall aus.

Im rheinland-pfälzischen Schuld stürzten nach Polizeiangaben mehrere Häuser ein, "zahlreiche" weitere waren einsturzgefährdet. Zudem würden viele Menschen aus dem gesamten Landkreis vermisst. Die Polizei richtete eine telefonische Auskunftsstelle für Angehörige ein. Menschen aus der Region wurden darum gebeten, der Polizei Videos und Fotos zu übermitteln, die Hinweise auf Vermisste und Tote geben könnten.

Im Kreis Ahrweiler wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Etwa 50 Menschen harrten laut Polizei auf Hausdächern aus, die Rettungseinsätze liefen auf Hochtouren. Allerdings waren demnach mehrere Orte wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Die Rettungskräfte erreichten laut Polizei nicht alle betroffenen Orte, auch Hubschrauber waren im Einsatz. 

Landrat Jürgen Pföhler (CDU) rief die Menschen auf, möglichst zu Hause bleiben und "sich gegebenenfalls in höher gelegene Stockwerke" zu begeben. "Die Lage ist sehr ernst", sagte er. Es bestehe Lebensgefahr. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erklärte, sie "bange mit allen, die in Gefahr sind", und dankte allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz.

Unter anderem in der Eifel im rheinland-pfälzischen Landkreis Trier-Saarburg wurde der Bahnverkehr eingestellt. In Kordel seien die Pegelstände "historisch hoch", wie der Landkreis mitteilte. Die Gemeinde sei deswegen nicht erreichbar.

Besonders angespannt war die Lage in Nordrhein-Westfalen unter anderem in Hagen sowie in Wuppertal, wo eine Talsperre überlief. Nahe der Steinbachtalsperre in Euskirchen sollten mehrere Ortschaften evakuiert werden. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigte für Donnerstag einen Besuch in Hagen an, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen.

ruh/cfm