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Förderpreise für Romanistinnen

Die Universitätsgesellschaft Münster zeichnet zwei junge Wissenschaftlerinnen für ihre hervorragenden Forschungsleistungen mit dem Förderpreis 2021 aus. Dr. Pia Claudia Doering und Dr. Beatrice Schuchardt lehren und forschen am Seminar für Romanistik der WWU.

Münster - "Die zahlreichen Nominierungen für den Preis sind ein Ausdruck der qualitativ hochwertigen wissenschaftlichen Arbeit an unserer Universität", betonte Dr. Paul-Josef Patt, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft. 

"Die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist dem Rektorat ein wichtiges Anliegen. Deswegen sind wir der Universitätsgesellschaft sehr dankbar, dass sie diese wertvolle Auszeichnung alljährlich stiftet – und in diesem Jahr erneut zwei herausragende Preisträgerinnen würdigt", ergänzte Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels.

Der Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wird unter den Wissenschaftlerinnen aufgeteilt. Der Vorstand der Universitätsgesellschaft Münster ehrt seit 1980 herausragende Forschungsleistungen von Nachwuchswissenschaftlern der WWU.

Zu den diesjährigen Preisträgerinnen:

Pia Claudia Doering, nominiert von Prof. Dr. Karin Westerwelle, hat Romanistik, Öffentliches Recht und Philosophie in Münster und Lille (Frankreich) studiert. Derzeit unterrichtet die Privatdozentin am Romanischen Seminar der WWU und leitet am Exzellenzcluster "Religion und Politik" ein Projekt zum Thema "Religionskritik in der italienischen, französischen und spanischen Novellistik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit". 

Ihre interdisziplinäre Forschung widmet sich dem Verhältnis zwischen Literatur einerseits, Recht, Politik und Religion andererseits. Sie wurde mit einer Arbeit zum Theater Jean Racines im Kontext der absolutistischen Kulturpolitik Ludwigs XIV. promoviert. In ihrer Habilitationsschrift untersuchte sie Praktiken des Rechts in Boccaccios Novellen-Sammlung "Decameron". Sie widmet die Analyse juristischer Erkenntniswege der Frage, wie Boccaccio in seinen Novellen den tiefgreifenden Rechtswandel, der sich im spätmittelalterlichen Italien vollzieht, aufgreift. Neben Themen aus dem Bereich "Recht und Literatur" bildet die literarische Darstellung von Phänomenen wie Heuchelei, Verstellung und "Fake News" einen weiteren Schwerpunkt ihrer Forschungstätigkeit.

Beatrice Schuchardt, nominiert von Prof. Dr. Christian von Tschilschke, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Iberoromanischen Literaturwissenschaft der Universität Münster. In ihren Forschungen befasst sie sich mit der literarischen Repräsentation von Wirtschaft. Einen besonderen Schwerpunkt hat sie in ihrer Studie auf männliche und weibliche Verkörperungen ökonomischer Theorien des 18. Jahrhunderts durch die Figurentypen eines spätaufklärerischen Theaters in Spanien gelegt. Dieses führt als wirtschaftspädagogische und moralische Lehranstalt zugleich wünschenswerte Geschlechterrollen vor. 

Die Preisträgerin ist Mitglied des neu gegründeten "Münster Urban Research Network". Im Mai diesen Jahres stellte sie ihre Forschungen zur Inszenierung von Werkarbeit und Geld im französischen und spanischen Aufklärungstheater auf einem internationalen Kolloquium einem wirtschafts- und literaturwissenschaftlichen Fachpublikum vor.

WWU Münster (upm/hd)

Foto: WWU - Peter Leßmann. Die Preisträgerinnen Dr. Pia Claudia Doering und Dr. Beatrice Schuchardt (vorne rechts bzw. links) nahmen die Glückwünsche von Dr. Paul-Josef Patt, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft (l.), WWU-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels (Mitte) und Prof. Dr. Hermann-Joseph Pavenstädt, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats, entgegen.