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Den Ermittlern zu Dank verpflichtet

In neun Bundesländern arbeiten Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden inzwischen an dem bislang als "Missbrauchsfall Bergisch Gladbach" bekannten Fall. Korrekterweise müsste das Verfahren spätestens jetzt unbenannt werden in "Missbrauchsfall Deutschland".


Düsseldorf (ots) Kommentar in der Rheinische Post:  Der aktuelle Missbrauchsfall erschüttert nun ganz Deutschland. Was in Nordrhein-Westfalen mit der Festnahme eines Pädophilen in Bergisch Gladbach Ende Oktober begonnen hat, hat mittlerweile eine Dimension erreicht, die selbst hartgesottene Fahnder nicht für möglich gehalten hätten. In neun Bundesländern arbeiten Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden inzwischen an dem bislang als "Missbrauchsfall Bergisch Gladbach" bekannten Fall. Korrekterweise müsste das Verfahren spätestens jetzt unbenannt werden in "Missbrauchsfall Deutschland".

Seit Anfang November arbeiten allein in NRW bis zu 350 Fahnder im Zwölf-Stunden-Schichtdienst an dem Fall. Und das unermüdlich - und zulasten der eigenen Gesundheit. Sie machen das nicht, weil sie es müssen. Niemand zwingt sie dazu. Sie tun das aus vollster Überzeugung. Sie haben sich freiwillig für Aufgaben gemeldet, die belastender kaum sein können. Sie müssen sich unmenschliches Foto- und Videomaterial angucken. Aufnahmen, auf denen Kinder und sogar Babys auf brutale Art und Weise missbraucht werden. Es kann nichts Schlimmeres geben. Das schüttelt man nicht so einfach ab, wenn man nach Dienstschluss nach Hause geht. Solche Bilder vergisst man nicht.

Die Fahnder vereint ein Ziel: Sie wollen diesen fürchterlichen Verbrechen so schnell wie möglich ein Ende setzen und die Kinder von ihren Peinigern befreien. Dabei haben sie immer die Sorge im Hinterkopf, etwas bei den Durchsuchungen und der Sichtung des Beweismaterials zu übersehen, nicht schnell genug zu sein. Denn sie wissen: In dem Fall finden nach wie vor Missbräuche statt.

Für ihre unermüdliche Arbeit sind wir ihnen alle zu großem Dank verpflichtet.

Foto: Pixabay