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"Ever Given" lichtet die Anker

Die "Ever Given" hatte den Suezkanal im März sechs Tage lang blockiert; nachdem das Schiff endlich freigeschleppt werden konnte, beschlagnahmte es die Kanalverwaltung, um über eine Entschädigung zu verhandeln.

Nach 100 Tagen harter Verhandlungen über eine Entschädigung haben die ägyptischen Behörden das riesige Containerschiff "Ever Given", das im März im Suezkanal festgesteckt hatte, freigegeben. Das Schiff lichtete am Mittwoch die Anker und fuhr Richtung Mittelmeer, wie ein AFP-Journalist berichtete. Das ägyptische Fernsehen übertrug live. 

Am Sonntag wurde eine Einigung mit dem japanischen Schiffseigentümer Shoei Kisen Kaisha erzielt - die Behörden in Ägypten nannten allerdings keine Summe. 

Laut Kanalbehörde verlor Ägypten wegen der Blockade des Kanals täglich zwölf bis 15 Millionen Dollar (zehn bis 12,7 Millionen Euro); zudem stellte die Behörde auch Kosten für das Freischleppen in Rechnung. 

Ägypten hatte zunächst 916 Millionen Dollar (767 Millionen Euro) Entschädigung verlangt, diese Summe dann zunächst auf 600 Millionen und schließlich auf 550 Millionen Euro reduziert. Der Chef der Kanalbehörde, Oussama Rabie, sagte am Sonntag im ägyptischen Fernsehen, neben der Entschädigung erhalte das Land auch ein Schleppschiff.  

Die "Ever Given" war am 23. März in einen Sandsturm geraten und auf Grund gelaufen. Das 400 Meter lange Schiff steckte danach quer in dem engen Kanal fest, davor und dahinter stauten sich mehr als 400 Schiffe. Am 29. März konnte es freigeschleppt werden.

ilo/jm


© Agence France-Presse