Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Hitzewelle: Temperaturen bei 49,5 Grad Celsius.

Mindestens 134 Todesfälle in Kanada während anhaltender Hitzewelle

Die anhaltende Hitzewelle hat in Kanada vermutlich zum Tod von mindestens 134 Menschen geführt. Wie die Polizeibehörden am Dienstag (Ortszeit) mitteilten, wurden die plötzlichen Todesfälle im Großraum von Vancouver verzeichnet. Ein Zusammenhang mit der extremen Hitze, die Kanada und den Nordwesten der USA getroffen hat, liege nahe. Am Dienstag verzeichnete der kanadische Wetterdienst den dritten Tag in Folge einen neuen landesweiten Temperaturrekord in Lytton in der Provinz British Columbia: Die Temperaturen stiegen dort auf 49,5 Grad Celsius.

"Wir befinden uns mitten in der heißesten Woche, die British Columbia je erlebt hat", sagte der Regierungschef der Provinz an der Westküste des Landes, John Horgan, bei einer Pressekonferenz. Er rief dazu auf, nach Menschen zu sehen, die gefährdet sein könnten, kalte Kompressen im Kühlschrank aufzubewahren und sich im kühlsten Teil des Hauses aufzuhalten. 

Bereits am dritten Tag in Folge waren in Kanada die heißesten Temperaturen im Land seit dem Beginn der Aufzeichnungen gemessen worden. "Vancouver hat noch nie eine derartige Hitze erlebt, und leider sterben Dutzende von Menschen daran", sagte Polizeichef Steve Addison.

In der Stadt Vancouver starben seit Freitag 65 Menschen, darunter zahlreiche ältere Menschen mit Vorerkrankungen, wie die nationale Polizeibehörde RCMP mitteilte. "Wenngleich das noch untersucht wird, spielt die Hitze bei der Mehrzahl der Todesfälle eine Rolle", sagte ein Polizeiangehöriger. Auch in anderen Gemeinden gab es zahlreiche Tote, bisher liegen aber noch keine offiziellen Zahlen vor.

Das Umweltministerium gab Warnungen für mehrere Provinzen heraus, die besagen, dass die "anhaltende, gefährliche und historische Hitzewelle diese Woche andauernd wird". 

Auch in den US-Städten Portland, Oregon und Seattle im Nordwesten der USA wurden die höchsten Temperaturen seit dem Beginn der dortigen Aufzeichnungen im Jahr 1940 gemessen. Klimaanlagen und Ventilatoren waren vielerorts ausverkauft. Menschen suchten zum Teil in Tiefgaragen oder in ihren klimatisierten Autos Schutz vor der Hitze. 

Für die extreme Hitze verantwortlich ist das Phänomen der "Hitzekuppel", das heißt, der Hochdruck in der Atmosphäre hält die heiße Luft in der Region fest. Laut den Wetterexperten der "Washington Post" ist die Intensität dieser Hitzekuppel "statistisch gesehen so selten, dass sie im Durchschnitt nur einmal alle paar tausend Jahre zu erwarten" sei. Der vom Menschen verursachte Klimawandel habe allerdings "diese Art von außergewöhnlichen Ereignissen wahrscheinlicher gemacht".

gap/fwe



© Agence France-Presse