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Tatort Straße

Im Rahmen der Onlineveranstaltung Tatort Straße hatte die Initiative für Respekt und Toleranz in Kooperation mit der der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. einmal mehr Gelegenheit ihr Projekt www.der-mensch-dahinter.de der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Seit Mitte letzten Jahres engagieren sich Andrea Wommelsdorf, Dr. Dirk Reinhardt, Burkard Knöpker und Charlotte Beck für mehr Respekt für Menschen in Uniform (stadt 4.0 berichtete: https://m2.stadt40.de/a/11262/der-mensch-dahinter).  

Der Frage "warum der Ton in unserer Gesellschaft rauer wird und was sich dagegen tun lässt" stellte sich auch Herbert Reul, Minister des Innern in Nordrhein-Westfalen. Natürlich habe es auch früher schon Übergriffe gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes gegeben, jedoch sei die Anzahl und Ausprägung spür- und sichtbar gestiegen. Die Ursachen sieht Reul unter anderem in verlernten oder nie gelernten Umgangsformen, einer in Mode gekommenen Empörunggesellschaft und einer mangelnden Medienkompetenz, bei der es nicht darum gehe mit Hard- und Software umzugehen, sondern die Informationsflut zu qualifizieren, Quellen zu ermitteln und zu hinterfragen.  

Eindrucksvoll berichteten Nadja Depping (Polizei), Thomas Feldhaus (Feuerwehr), Soraya Teske (Bundeswehr) und Maher Belmkaddem (Deutsche Bahn) im Anschluss von ihrem Alltag und ihren Erfahrungen (stadt 4.0 veröffentlichte bereits einige der Interviews in der Reihe Der Mensch dahinter). 


Beleidigungen könne man hinter sich lassen, bespuckt zu werden mit der Bemerkung "Ich bin Corona- und HIV-positiv" trage man lange mit sich herum berichtet zum Beispiel Nadja Depping, die nach dieser Attacke eine Reihe an Untersuchungen und Blutabnahmen über sich ergehen lassen musste. Allein gelassen von der Justiz fühlen sich die Betroffenen. Ermittlungen dauern und Verurteilungen gibt es wenige.  

Immerhin rückt der Schutz für Uniformierte nun in den Focus. War es früher eher üblich Übergriffe als Bestandteil des Jobs zu sehen, so ist es heute möglich und ausdrücklich gewünscht jede Form der Gewalt -verbal oder körperlich- zur Anzeige zu bringen, macht Reul deutlich. Auch Hilfsangebote zur Stressbewältigung und Nachbereitung sollen den Betroffenen helfen.  

In der abschließenden Frage-Runde der Veranstaltung konnten Fragen wie "Wer sind dieTäter?" Und "Was können wir präventiv tun" nicht abschließend beantwortet werden. Auf dem richtigen Wege ist die Initiative für Respekt und Toleranz. Denn wenn sich die Haltung im Großteil der Gesellschaft negativ entwickelt hat, ein Danke nicht mehr üblich ist, dann sollte und muss der Rest der Gesellschaft Haltung zeigen und öffentlich für Respekt und Toleranz

einstehen.

Es ist ein Anfang!

Bannerfoto - von links nach rechts: Dirk Reinhardt, Charlotte Beck, Andrea Wommelsdorf, Burkard Knöpker.