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Lufthansa bricht Schlichtung vorzeitig ab

"Sich abends ergebnislos trennen und morgens zuerst eine Kommunikation schalten, sind die alten Spielchen-Muster, die keine Sicherheit und Verlässlichkeit schaffen", kritisierte UFO-Vizechef Daniel Flohr

Die Flugbegleitergewerkschaft UFO sieht im Konflikt mit der Lufthansa einen weiteren Rückschlag. Die Gewerkschaft teilte am Donnerstag mit, "die Verhandlungen der vergangenen drei Tage" seien am vorigen Abend "von Lufthansa ohne Ergebnis vorzeitig abgebrochen worden". UFO wollte vorerst keine neuen Streiks verkünden, kritisierte aber die jüngsten Zugeständnisse der Lufthansa vom Donnerstagmorgen.

Die Fluggesellschaft hatte nach eigenen Angaben angeboten, auch ohne eine verbindliche Friedenspflicht bei den Tochter-Airlines einen umfassenden Schlichtungsprozess zu beginnen. Dieses Zugeständnis habe die Lufthansa der Gewerkschaft "in den konstruktiven Gesprächen der vergangenen Tage gemacht". Der UFO-Vorstandsbeauftragte Nicoley Baublies sagte AFP hingegen, dass seine Kollegen und er "wieder in der Presse lesen mussten, dass die Lufthansa einseitig eine Entscheidung getroffen hat".

"Sich abends ergebnislos trennen und morgens zuerst eine Kommunikation schalten, sind die alten Spielchen-Muster, die keine Sicherheit und Verlässlichkeit schaffen", kritisierte auch UFO-Vizechef Daniel Flohr. "Das Lufthansa-Angebot hört sich zwar nach einer Lösung an", es bietet laut Flohr aber keine Rechtssicherheit. Unter diesen Voraussetzungen würden das Jahresende sowie 2020 im schlimmsten Fall "streik- und konfliktintensiv".

"Wir werden nun Vorbereitungen für die kleine Schlichtung und weitere Arbeitskämpfe forcieren, bieten Lufthansa jedoch an, die beiden benannten Schlichter zur Hilfe zu holen, um die sprichwörtliche Kuh noch vom Eis zu holen", erklärte Flohr weiter. Die Gewerkschaft habe dem Konzern am Morgen "einen, in unseren Augen weitgehend geeinigten Lösungsvorschlag zugesandt". Darin habe UFO unter anderem erneut einen Streikverzicht für die Dauer von Verhandlungen zugesagt.

dwo/jm

© Agence France-Presse

Foto: dpa/picture-alliance