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Outdoor-Textilien nachhaltig imprägnieren

Fluorverbindungen in Imprägniermitteln belasten nachweislich Umwelt und Mensch. Das Unternehmen Rudolf GmbH will nun eine fluorfreie Alternative aus nachwachsenden Rohstoffen auf den Markt bringen.

Outdoor-Textilien müssen praktisch und funktional sein: Sie sollen vor Regen, Wind und Schmutz gleichermaßen schützen. Um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, nutzt die Textilindustrie bislang sogenannte Hydrophobierungsmittel zur Imprägnierung. Diese bestehen jedoch meist aus erdölbasierten Fluorverbindungen, die Umwelt und Mensch belasten. Das Textilchemikalien-Unternehmen Rudolf GmbH erhält für den Bau einer Anlage zur Herstellung eines fluorfreien Imprägniermittels auf Basis nachwachsender Rohstoffe 800.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums.

Imprägniermittel aus Reststoffen statt Fluor

Das Imprägniermittel soll zu mindestens 90% aus Reststoffen bestehen, die in der Lebensmittelindustrie anfallen und nicht weiterverwendet werden können. Dazu gehört beispielsweise Reisschalenwachs – ein Abfallstoff der Reisölherstellung. Für die Umsetzung seines innovativen Vorhabens erhält das Familienunternehmen aus Geretsried 800.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums.

„Das innovative Pilotprojekt leistet einen Beitrag zur Umstellung zur kreislauforientierten Industrie und setzt ein Zeichen in der Bekleidungsbranche“, sagte Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, bei der Übergabe des Förderbescheides. Über das Umweltinnovationsprogramm werden seit vier Jahrzehnten Verfahren unterstützt, welche die Umwelt entlasten und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgversprechend sind.

Bau einer Produktionsanlage geplant

Mithilfe des Fördergeldes will die Rudolf GmbH eine Anlage zur Herstellung des nachhaltigen Imprägniermittels bauen. Durch den Verzicht auf erdölbasierte Fluorverbindungen bei der Herstellung von Imprägniermitteln könnten jährlich 1.500 t fluorierte Hydrophobierungsmittel eingespart werden. Damit verbunden wäre auch eine jährliche Reduktion von etwa 300 t Perfluorhexansäure – einer Chemikalie, die als Abbauprodukt bei der Behandlung von Outdoor-Textilien entsteht und in der Umwelt nur schwer abgebaut wird. Die Verwendung von Reststoffen würde außerdem die CO2-Bilanz deutlich verbessern.

Bioökonomie / bb

Foto: pixabay. Outdoor-Textilen werden bislang meist mit fluorhaltigen Chemikalien imprägniert, um wasser- und schmutzabweisend zu sein.