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Erleichterungen für Geimpfte und Genesene in Kraft

Vollständig gegen das Coronavirus geimpfte oder genesene Menschen haben in Deutschland wieder mehr Freiheiten. Eine entsprechende Verordnung trat am Sonntag in Kraft.

Für die Geimpften und Genesenen entfallen damit Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, sie werden zudem Menschen mit negativem Testergebnis gleichgestellt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, in Deutschland scheine "die dritte Welle gebrochen" zu sein. Sie machte ebenso wie Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) Hoffnung auf Sommerurlaub in Europa.

Mit Inkrafttreten der neuen Verordnung brauchen Geimpfte und Genesene fortan keinen negativen Test mehr, wenn sie zum Beispiel einkaufen oder zum Friseur gehen oder einen botanischen Garten besuchen. Wer geimpft oder genesen ist, kann sich zudem im privaten Rahmen ohne Einschränkungen treffen. Auch Ausgangsbeschränkungen gelten für diese Gruppen nicht mehr. Die Erleichterungen gelten 14 Tage nach der vollständigen Impfung.

Der Städte- und Gemeindebund warnte derweil bei den Corona-Lockerungen vor einem "Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen". Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der "Augsburger Allgemeinen" vom Samstag: "Wir erwarten jetzt, dass sich die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten möglichst auf ein einheitliches Vorgehen mit konkreten Öffnungsperspektiven verständigen." 

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, forderte mehr Freiheiten nicht nur für Geimpfte und Genesene, sondern auch für Getestete. "Ich denke da besonders an Außengastronomie mit guten Abstands- und Hygienekonzepten", sagte der Leipziger Oberbürgermeister der "Passauer Neuen Presse" vom Samstag. 

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sank die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bis Sonntag auf 118,6, nachdem am Vortag ein Wert von 121,5 und am vergangenen Sonntag ein Wert von 146,5 gemeldet worden war. Binnen eines Tages wurden 12.656 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Allerdings liegt an Wochenenden die Zahl in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

Gesundheitsminister Spahn sieht angesichts der derzeitigen Entwicklung der Corona-Zahlen gute Chancen für einen problemlosen Sommerurlaub in den EU-Staaten. "Innerhalb der EU wird das Reisen voraussichtlich nicht von der Impfung abhängig sein", sagte Spahn der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Auch mit den Testungen wird man sich europaweit gut bewegen können."

Bundeskanzlerin Merkel sagte am Samstag mit Blick auf die niedrigen Inzidenzen einiger europäischer Länder wie etwa Portugal, sie sei "sehr hoffnungsfroh", dass in diesem Sommer das möglich sei, "was auch im vergangenen Sommer möglich war". Von wann an dies der Fall ist, könne sie aber noch nicht auf den Tag genau sagen. Merkel fügte hinzu: "Wir sehen, in Deutschland scheinen wir auch die dritte Welle gebrochen zu haben."

"Es wird in Deutschland jetzt schrittweise auch mehr möglich sein, da wo die Inzidenzen fallen", fügte die Kanzlerin hinzu. "Und das wird hoffentlich für ganz Europa so sein."

Italien plant derweil ab Mitte des Monats ein Ende der Quarantäne-Pflicht für Reisende aus der EU, Großbritannien oder Israel. Urlauber aus diesen Ländern, die geimpft oder genesen sind oder einen negativen Corona-Test vorlegen, sollen dann ohne die bislang übliche fünftägige Quarantäne einreisen können.

cha/gt

© Agence France-Presse