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Sonderauftrag bei neuen Tatort aus Wien

Der Tatort 1110 „Baum fällt“ startet wie gewohnt am Sonntag um 20.15 Uhr.

Ein Sonderauftrag führt die Wiener Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) im Tatort „Baum fällt“ in ein abgelegenes Waldgebiet bei Oberkärnten am Fuße des Großglockners, genauer: in das Mölltal. Hier wurde das künstliche Schultergelenk des Sägewerkbesitzers Hubert Tribusser auf dem Fabrikgelände entdeckt – viel mehr blieb von dem Lebemann nicht übrig.

Oberstleutnant Moritz Eisner ist – wie so oft – am Grummeln. Ungeduldig wartet er an einer kleinen Tankstelle nahe Kärnten auf seine Wurstsemmel, die ihm die Kollegin Bibi aus dem angeschlossenen Bistro mitbringen sollte. Fünfhundert Kilometer Fahrt für einen Vermissten, das hebt die Laune des Kommissars kaum. Majorin Fellner, die ihm endlich freudestrahlend das heiß erwartete Fleisch im Brötchen überreicht, wundert sich nicht schlecht, als Eisner ihren gemeinsamen Chef Oberst Ernst Rauter auf dem Autotelefon wegdrückt. „Ich esse“, erklärt der Wiener Leutnant selbstgefällig. Den Sonderauftrag erhielten die zwei Polizisten sowieso nur deshalb, weil der Vater des verschwundenen Fabrikanten Hubert Tribusser den Polizeipräsidenten kenne, da ist sich Moritz Eisner ganz sicher. Bibi runzelt die Stirn und gibt Gas.


An der Holzfabrik im Mölltal angekommen, wartet eine böse Überraschung auf die österreichischen Kriminalbeamten: Tribusser junior wurde im Tatort „Baum fällt“ gefunden, allerdings weder lebendig noch in einem Stück. Lediglich das vollständig erhaltene Titan-Implantat eines Schultergelenks kann in einem Berg Holzasche sichergestellt werden; die Seriennummer auf dem Kunstknochen bestätigt den Verdacht, dass sich die verbrannten Überreste des Vierzigjährigen im Ascheabfall des Brennofens befinden müssen.

Der technische Werksleiter erklärt den frisch eingetroffenen Polizisten aus Wien, dass man den Heizofen zwar im laufenden Betrieb befüllen könne, allerdings gehe dann ein Alarm los. Dieser wurde offenbar abgeschaltet. Bibi Fellner wirft bei der Besichtigung der Anlage ein, dass mindestens zwei Täter das Opfer zur Kesselöffnung hochgetragen haben müssen, sofern Tribusser zu dem Zeitpunkt bereits tot oder bewusstlos war.

Der zuständige, örtliche Polizist Alois Feinig und sein junger Assistent Jantscher, die bereits seit Tagen mit den Ermittlungen im Vermisstenfall beschäftig waren, geben ihre Erkenntnisse zu den neuesten Fallentwicklungen gerne an Majorin Bibi Fellner weiter – während Moritz Eisner missmutig und abweisend reagiert. Er stellt klar, dass die Kripo Wien nun selbstständig die Untersuchungen in „Baum fällt“ leitet. Zu spät erkennt er in Feinig seinen alten Freund und Kollegen Alois, der sich über die grantige Art Eisners doch sehr wundern muss. Die zwei Beamten arbeiteten einst Hand in Hand, das war bei Eisners ersten Mordfällen, nun ist von den früheren Gemeinsamkeiten und dem Vertrauen jedoch nicht mehr viel übrig. – Oder doch? Am Kickertisch, bei einem kräftigen Bier aus der Flasche, nähern sich die beiden älteren Herren im Laufe des Krimis wieder einander an.

In den Fokus der Mordermittlungen rücken nicht nur die Fabrikarbeiter, die Zugang zum Kraftwerk hatten. Auch Gerhard Holzer, ein ehemaliger Lehrer mit delikater Vergangenheit, hätte allen Grund gehabt, den Juniorchef in dessen eigenem Heizkessel zu entsorgen. Der Mann hatte sich als leidenschaftlicher Naturschützer noch vor Kurzem mit der Familie Tribusser angelegt. In seinem Online-Blog hatte er behauptet, die Fabrikanten planten, einen geschützten Wald zu roden. Eine Lüge, wie Huberts Bruder Klaus Tribusser bei seiner Vernehmung zu Protokoll gibt: Holzer wurde schließlich wegen Hausfriedensbruch und übler Nachrede verklagt.
Nach dem Gespräch mit dem Verdächtigen, der seine Unschuld beteuert, wirft Bibi Fellner ein: „Aggressiv wirkt der Holzer net oaf mi.“ Der Oberstleutnant vermutet allerdings einen Streit zwischen den Männern, der eskaliert ist.

In den anschließenden Unterhaltungen mit der Familie des Ermordeten und den Anwohnern der Gemeinde Heiligenblut am Großglockner erfahren die Wiener Ermittler im ORF-Tatort „Baum fällt“, dass das Opfer zeitlebens alles andere als ein Heiliger war: Der Egomane nahm sich, was er wollte. Ob Frauen, Geld oder Intrigen, Hubert Tribusser machte sich mit seinem gewissenlosen Wesen viele Feinde. Sogar vor der Ehefrau seines Bruders machte Hubert allem Anschein nach nicht halt. Selbst der Wirt des einfachen Hotels, in dem Fellner und Eisner für die Zeit ihrer Ermittlungen in Heiligenblut unterkommen, hatte ein persönliches Problem mit dem Playboy Tribusser und dessen Familie: Sein Sohn kam bei einem Arbeitsunfall im Sägewerk ums Leben.