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Russland und China informieren bewusst falsch zu westlichen Impfstoffen

Ziel sei es, das Vertrauen in Impfstoffe aus westlicher Herstellung, die EU-Institutionen sowie westliche Impf-Strategien zu untergraben.

Die Regierungen Chinas und Russlands versuchen einem EU-Bericht zufolge zunehmend, das Vertrauen in westliche Corona-Impfstoffe durch gezielte Desinformationskampagnen auszuhöhlen. Die "sogenannte 'Impfstoffdiplomatie'" folge einer "Nullsummenspiel-Logik", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD).

Dem Bericht zufolge versuchen russische Staatsmedien, Behörden und Staatsunternehmen seit Dezember, den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V zu bewerben. Zugleich nutzen sie demnach "feindselige" Kommunikationsstrategien, um der EU eine "Sabotage" des Impfstoffs vorzuwerfen. 

Dem Kreml nahestehende Medien, darunter auch der offizielle Twitter-Account von Sputnik V, versuchten, "das öffentliche Vertrauen in die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zu untergraben und Zweifel an ihren Prozessen und ihrer politischen Unparteilichkeit zu säen", heißt es in dem Bericht. Die Desinformationskampagnen zielen laut dem EAD darauf ab, die Erzählung zu nähren, dass die EMA die Marktzulassung für Sputnik V absichtlich verschleppe.

Auch China wird in dem Bericht vorgeworfen, "irreführende" Darstellungen zur Sicherheit westlicher Corona-Impfstoffe sowie zur Herkunft des Coronavirus in die Welt zu setzen. Die chinesischen Impfstoffe preist Peking demnach als "geeigneter für Entwicklungsländer" sowie die Staaten des westlichen Balkans an. 

Der Hersteller von Sputnik V wies die Vorwürfe des EAD umgehend zurück. Tatsächlich sei der Impfstoff selbst "Ziel bedauerlicher täglicher Informationsattacken, hauptsächlich seitens einiger EU-Medien". Der Hersteller betonte, von dem Interesse geleitet zu sein, "Leben rund um den Globus zu schützen und ein Impfstoff-Monopol zu verhindern, nach dem manche Impfstoff-Hersteller vielleicht streben". Mit der EMA stehe man in einem "positiven Dialog".

isd

© Agence France-Presse