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Fünf Prozent mehr Sterbefälle im ersten Coronajahr

Zugleich ging die Zahl der Geburten gegenüber 2019 leicht um 0,6 Prozent oder rund 5000 auf etwa 773.000 zurück.

In Deutschland sind im im ersten Jahr der Corona-Pandemie fünf Prozent mehr Menschen gestorben als im Jahr zuvor. Die Zahl der Sterbefälle erhöhte sich 2020 im Jahresvergleich um etwa 46.000 auf 986.000, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

Im Ergebnis starben laut offizieller Statistik in Deutschland im vergangenen Jahr 212.000 Menschen mehr, als Kinder geboren wurden. Das sogenannte Geburtendefizit war somit deutlich größer als im Vorjahr 2019, als es bei 161.000 gelegen hatte. Ein ähnliches Niveau wie 2020 hatten das Geburtendefizit zuletzt 2013 erreicht.

Die Entwicklung der Sterbefallzahlen war demnach unter anderem durch kalendarische und demografische Faktoren beeinflusst. So war 2020 ein Schaltjahr mit einem zusätzlichen Tag, was allein bereits einen Anstieg um 3000 Sterbefälle gegenüber dem Vorjahr ergibt. Wegen des Trends zu einer höheren Lebenserwartung und entsprechender Verschiebungen in der Altersstruktur war darüber hinaus eine Erhöhung um etwa ein bis zwei Prozent zu erwarten.

Bei der Zahl der Geburten setzte sich dem Bundesamt zufolge der jüngste Rückgang fort, der nach einem vorübergehenden starken Anstieg der Geburtenzahl 2016 begonnen hatte. 2020 gehörte aber dennoch zu den fünf geburtenstärksten Jahrgängen der vergangenen zwei Jahrzehnte seit 1999. Anscheinend sei das Geburtsgeschehen 2020 nicht durch die Pandemie beeinflusst worden, hieß es.

Zugleich registrierten die Standesämter einen Rückgang der Zahl der Eheschließungen um zehn Prozent oder etwa 43.000 auf rund 373.000. Besonders ausgeprägt war das Minus laut der amtlichen Statistik nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns Mitte März, als auch Standesämter schlossen und nur Trauungen in eingeschränktem Maß ermöglichten. Im April 2020 lag die Zahl demnach sogar um 37 Prozent niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahres 2019. 

bro/cfm


© Agence France-Presse