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Großbrand in Kapstadt

Durch einen Großbrand im südafrikanischen Kapstadt sind Teile der Universitätsbibliothek sowie mehrere Wohnhäuser und historische Gebäude zerstört worden.

Eine einzigartige Sammlung afrikanischer Archive und der Leseraum im Erdgeschoss seien "völlig verwüstet", schrieb Bibliotheksleiterin Ujala Satgoor auf Facebook. Der Brand fraß sich am Montag in Richtung Stadtzentrum von Kapstadt vor. Starke Winde erschwerten die Bemühungen der Feuerwehr, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Die Bewohner des Vororts Vredehoek seien "als Vorsichtsmaßnahme" in Sicherheit gebracht worden, sagte der Bürgermeister von Kapstadt, Dan Plato. Teile des Restaurants des Rhodes Memorial, mehrere Wohnhäuser und historische Gebäude wie die Windmühle Mostert's Hill aus dem 18. Jahrhundert wurden durch Brand zerstört, der am Sonntagmorgen am Fuße des Tafelbergs ausgebrochen war. 

Mindestens drei Universitätsgebäude wurden schwer beschädigt. Ein Teil der Sammlungen der Bibliothek konnte jedoch durch die Brandschutzvorrichtungen gerettet werden. Das Universitätsgebäude mit seinem Säulen-Vorbau aus den 1930er Jahren wurde vorerst geschlossen. 

Mehrere hundert Studenten mussten in provisorischen Unterkünften untergebracht werden. "Es war einfach furchtbar", sagte der 20-jährige Student Kosmas Joannou. Der Himmel habe sich orange verfärbt - "überall war Asche und alle haben laut geschrien". Er sei am Boden "zerstört", dass alle in der Bibliothek aufbewahrten Geschichtszeugnisse "verloren" seien.

"Ich weiß nicht, wie wir arbeiten sollen", sagte der 19-jährige Student Mpho Mogale, der nur mit T-Shirt, Hose und Flip-Flops bekleidet in einem Hotel Zuflucht suchte. "Da die ganze Bibliothek verbrannt ist, weiß ich nicht, wie wir lesen sollen." Die Studenten erhielten von Spendern Nahrungsmittel. 

Feuerwehrleute waren am Montag weiter im Einsatz, um den Brand zu löschen. Der weitere Verlauf hänge vom Wind ab, der zunächst auch eine Brandbekämpfüung aus der Luft verhindert habe, sagte Jermaine Carelse von der Stadtverwaltung.

Zur Ermittlung der Brandursache wurde eine Untersuchung eingeleitet. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurde ein Verdächtiger festgenommen. Durch den Brand kam offenbar niemand ums Leben, vier Feuerwehrleute erlitten Verletzungen.

noe/ck

Linda Givetash / © Agence France-Presse