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Maas macht Druck bei Hilfe für Nawalny

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat von Russland eine sofortige "adäquate medizinische Behandlung" des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny gefordert.

Maas fordert "dringend" medizinische Behandlung für Nawalny "Wir verfolgen mit großer Sorge, dass sich die Gesundheit von Alexej Nawalny immer weiter verschlechtert", sagte Maas der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). Sein Recht auf medizinische Betreuung müsse "unverzüglich gewährt werden".

Diese Forderung sei bereits am Freitag dem russischen Botschafter übermittelt worden, berichtete "Bild" unter Berufung auf das Auswärtige Amt. Maas kündigte an, dass sich der am Montag in Brüssel tagende Rat der EU-Außenminister mit der Lage Nawalnys befassen werde. 

Zuletzt hatten Nawalnys Ärzte angesichts seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes vor einem Herzstillstand gewarnt. Der Kreml-Kritiker will mit einem Hungerstreik erreichen, dass ihm eine angemessene medizinische Versorgung gewährt wird. Zuletzt klagte er über heftige Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen. 

Am Samstag forderten seine persönliche Ärztin Anastasia Wasiljewa und drei ihrer Kollegen, darunter ein Herz-Spezialist, Zugang zu dem Inhaftierten. Wegen kritischer Kaliumwerte drohten dem 44-Jährigen "jede Minute" eine eingeschränkte Nierenfunktion sowie ernsthafte Herzrhythmusprobleme, erklärten sie. 

Nawalny hatte im vergangenen August einen Anschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok überlebt. Nach dem Anschlag, für den er den Kreml verantwortlich macht, wurde er nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt. Nach seiner Rückkehr nach Russland im Januar wurde er festgenommen und zu Straflager verurteilt.

fwe/jes


© Agence France-Presse