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Künstliche DNA als Datenspeicher

Taugt synthetische DNA als Langzeit-Speichermedium? Forschende aus Marburg und das Hightech-Forum der Bundesregierung haben dazu eine Mitmach-Aktion gestartet.

Langlebige Speichermedien gesucht

Die vom Menschen entwickelten digitalen Speichermedien sind eher kurzlebig, abhängig von Stromversorgung und Betriebssystemen. Für die stabile Langzeitspeicherung der immer größer werdenden digitalen Datenmengen scheint im Labor synthetisierte DNA eine vielversprechende Möglichkeit zu bieten.

Doch wie haltbar ist synthetische DNA als Speichermedium? Eignet sich das Biomolekül für die Langzeit-Archivierung? Das will das Hightech-Forum der Bundesregierung und der im LOEWE-Programm des Landes Hessen geförderte MOSLA-Forschungscluster gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern beim Projekt „Bewahrung des Wissens“ herausfinden. Für die Mitmach-Aktion werden mehr als 200 DNA-Datenröhrchen an Interessierte versandt.

1-Megabyte-Ergebnisbericht auf DNA gespeichert

Für die DNA-Probe wurde eine digitale Version des Ergebnisberichtes des Hightech-Forums zur Hightech-Strategie 2025 in DNA-Code umgewandelt (1 Megabyte). Der Bericht wird am 21. April an Bundesforschungsministerin Anja Karliczek auf der digitalen Ergebniskonferenz des Hightech-Forums 2021 übergeben - gedruckt auf Papier und in DNA-Form. In den Probenröhrchen der Mitmachaktion sind viele Kopien der gespeicherten Information enthalten. Eine Kopie der Speicher-DNA wiegt nur ein hundertbillionstel Gramm.

Datenröhrchen fünf Jahre aufbewahren

Alle Mitwirkenden an dem Langzeitexperiment sind aufgerufen, die Probe für fünf Jahre an einem Ort Ihrer Wahl aufzubewahren. Dann senden die Beteiligten die Datenröhrchen wieder zurück an das MOSLA-Team an der Universität Marburg und die Information wird wieder aus der DNA ausgelesen. Ein Vergleich mit dem ursprünglichen Code ermöglicht es, die Stabilität der DNA zu ermitteln.

Bioökonomie / pg

Foto: Hightech-Forum