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Milliardenbetrüger Madoff ist tot

Bernard Madoff stand hinter dem größten Finanzbetrug der Geschichte und prellte zehntausende Anleger.

Jetzt ist der einstige US-Starinvestor im Alter von 82 Jahren im Gefängnis gestorben. Madoff verstarb am Mittwoch in einer auf kranke Insassen spezialisierten Haftanstalt in Butner im Bundesstaat North Carolina, wie die Gefängnisbehörden der Nachrichtenagentur AFP bestätigten. Die Todesursache war zunächst unklar.

Im Februar 2020 hatte der zu 150 Jahren Haft verurteilte Madoff eine vorzeitige Freilassung beantragt: Sein Anwalt erklärte, der Ex-Investor sei wegen eines Nierenleidens todkrank und wolle zu Hause sterben. Madoff selbst sagte der "Washington Post" damals, er habe bereits elf Jahre hinter Gittern verbracht und die Zeit "durchlitten". Der Antrag wurde aber abgelehnt.

Bernard "Bernie" Madoff hatte über Jahre hinweg mit Hilfe eines ausgeklügelten Schneeballsystems und phantastischen Renditeversprechen Anleger um geschätzt bis zu 65 Milliarden Dollar geprellt. Er wurde im Dezember 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise festgenommen und im Juni 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilt. Seither saß er im Gefängnis.

Im Prozess gestand Madoff, die ihm anvertrauten Summen niemals angelegt zu haben. Zu seinen zehntausenden Opfern zählten Banken, Privatleute und Wohltätigkeitsorganisationen aus aller Welt. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen und wurde 2017 in dem Hollywood-Film "Das Lügengenie" mit Robert De Niro in der Hauptrolle verfilmt.

Bei einem Schneeballsystem wird das Geld neuer Anleger genutzt, um früheren Anlegern angebliche Renditen auszuzahlen. Madoffs System brach in der Finanzkrise 2008 zusammen, als immer mehr Anleger ihr Geld zurück haben wollten, aber keine Mittel vorhanden waren. Viele Menschen verloren ihre Ersparnisse. Den US-Behörden gelang es, rund vier Milliarden Dollar sicherzustellen.

In dem "Washington Post"-Interview im vergangenen Jahr zeigte Madoff Bedauern über sein Verhalten. "Es gibt nicht einen Tag im Gefängnis, an dem ich mich nicht schuldig fühle wegen des Schmerzes, den ich meinen Opfern und meiner Familie zugefügt habe."

fs/hcy

© Agence France-Presse