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„Ein anerkannter und streitbarer Forscher“

Zum Tod von Prof. Dr. Hans Küng erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing:

„Mit dem Tod von Prof. Dr. Hans Küng verliert die theologische Wissenschaft einen anerkannten und streitbaren Forscher. In seinem Wirken als Priester und Wissenschaftler war es Hans Küng ein Anliegen, die Botschaft des Evangeliums verstehbar zu machen und ihr einen Sitz im Leben der Gläubigen zu geben. Ich denke dabei vor allem an seine Bemühungen hinsichtlich einer gelebten Ökumene, seinen Einsatz bezüglich des interreligiösen sowie interkulturellen Dialogs und an die von ihm gegründete Stiftung Weltethos mit ihren wichtigen Forschungen und Projekten zu Frieden, Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung.  

Hans Küng hat es sich nie nehmen lassen, für seine Überzeugungen einzutreten. Auch wenn es diesbezüglich Spannungen und Konflikte gab, danke ich ihm in dieser Stunde des Abschieds ausdrücklich für sein jahrelanges Engagement als katholischer Theologe in der Vermittlung des Evangeliums. Der Dialog der Religionen im Bemühen um ein Weltethos war ihm ein großes Anliegen. Hans Küng war zutiefst vom Zweiten Vatikanischen Konzil geprägt, um dessen theologische Rezeption er sich bemüht hat.

 

In dieser Stunde erinnere ich auch an den Besuch von Prof. Dr. Hans Küng bei Papst Benedikt XVI. im September 2005 kurz nach dessen Wahl. Hans Küng hinterlässt ein reiches theologisches Erbe. Wir trauern um eine Persönlichkeit, die jetzt ihren Frieden in der Hand Gottes finden möge.“